Du möchtest wissen, was Aufgabe und Funktion die Lambdasonde in deinem Auto hat? Dann verstehe jetzt mit unserem Blogartikel besser die wichtige Rolle des Sensors.
Was ist eine Lambdasonde?
Einfach ausgedrückt handelt es sich bei einer Lambdasonde um einen Sensor, der im Abgasstrang des Fahrzeuges verbaut ist, um die Restsauerstoffkonzentration im Abgas zu messen. Daher wird die Sonde auch häufig als Sauerstoffsensor bezeichnet. Mithilfe der Bestimmung des Restsauerstoffgehalts sorgt das Motorsteuergerät für eine optimale Gemischzusammensetzung/optimale Gemischaufbereitung und senkt damit die Emissionen des Motors.
Je nach Fahrzeug können bis zu 4 Sonden verbaut sein. Hier wird zwischen Vorkatalysator– und Nachkatalysatorsonden unterschieden.
Was macht die Lambdasonde?
Sobald die Sonde ihre Betriebstemperatur von ungefähr 350 Grad erreicht hat, erzeugt der Restsauerstoffgehalt im Bauteil eine Spannungsveränderung. Dies bedeute im eigentlichen Sinne, dass das Funktionsprinzip der Sonde auf der sogenannten Sauerstoffvergleichsmessung beruht.
Dabei vergleicht die Sonde den Restsauerstoff im Abgas (dieser sollte ca. 0,3 – 3 %) betragen mit dem Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft (ca. 20,8 – 21 %).
- Sollte der Restsauerstoffgehalt weniger als ungefähr 3 % betragen, spricht man von einem „fetten Gemisch“ (zu viel Kraftstoff). Hier steigt die Sondenspannung auf 0,9 V.
- Beträgt aber der Restsauerstoffgehalt 3 %, dann spricht man von einem „mageren Gemisch“ (zu viel Luft). Hier beträgt die Sondenspannung 0,1 V.
Wie schon vorher erwähnt, misst die Lambdasonde den Restsauerstoffgehalt im Abgas. Nach der Messung wird die elektrische Spannung an das Motorsteuergerät geschickt. Anhand der Spannung, die von der Sonde übermittelt wird, kann das Motorsteuergerät erkennen, ob eine „fette“ oder „magere“ Gemischzusammensetzung vorliegt.
Verschiedene Arten von Lambdasonden
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten, die in einem Serienfahrzeug zum Einsatz kommen. Die sogenannte Sprungsonde und die Breitbandsonde.
Breitbandsonde
Der große Vorteil der Breitbandsonde ist, dass diese wesentlich genauer messen kann. Denn die Breitbandsonde kann im Vergleich zu einer normalen „Sprungsonde“ auch im fetten und mageren Gemisch exakt messen. Oftmals wird die Breitbandsonde auch als „lineare“ Sonde bezeichnet.
Heutzutage werden nur noch Breitbandsonden in neuen Fahrzeugen verbaut, da diese Art der Sonde alle Kriterien erfüllt, die für eine moderne Abgasnachbehandlung vorausgesetzt werden.
Sprungsonde
Im Gegensatz zur Breitbandsonde kann die Sprungsonde nur ein sogenanntes Sprungsignal an das Motorsteuergerät schicken. Dies bedeutet, dass die Sprungsonde nur zwischen fettem und mageren Gemisch unterscheiden kann, aber nicht wie die Breitbandsonde exakt messen kann. Aus diesem Grund wird die Sprungsonde nur noch selten in neuen Fahrzeugen verbaut.
Was passiert wenn die Lambdasonde defekt ist?
Ist die Lambdasonde defekt, leuchtet in der Regel als erste die Motorkontrollleuchte auf und das Motorsteuergerät schaltet auf ein „Notlaufprogramm“ um. Dies bedeutet auch, dass das Motorsteuergerät die Motorleistung drastisch reduziert. Auch ist es meistens der Fall, dass sich der Kraftstoffverbrauch erhöht.
Natürlich verschlechtern sich auch die Abgaswerte des Motors.
Symptome für einen Defekt
- Aufleuchten der Motorkontrollleuchte (MIL)
- Ruckeln des Motors beim Beschleunigen
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch
- Verminderte Motorleistung
- Erhöhte Rauchentwicklung aus dem Auspuff
- Nicht bestehen der Abgasuntersuchung
Diagnose und Reparatur von Fehlern an der Lambdasonde
Grundsätzlich empfehlen wir, solltest du einen Fehler im Zusammenhang mit dem Sauerstoffsensor vermuten oder die Motorkontrollleuchte ist an, zunächst mit einem OBD2-Adapter eine Diagnose durchzuführen. Mit diesem liest du deine Steuergeräte aus und kannst feststellen, ob im Fehlerspeicher ein Fehler (DTC) festgestellt wurde.
OBD-Adapter bzw. Diagnosegerät können unabhängig von der Marke und Modell zur Diagnose einer Vielzahl von Motorproblemen eingesetzt werden. Diese beginnen bei einfachen Defekten eines Sensors bis hin zu komplexeren Problemen wie einem defekten Turbolader. In einigen Fällen kann bereits der OBD-Adapter dabei helfen, einen Fehler zu beheben. Manchmal hilft schon das Löschen alter Fehlercodes (DTCs), sodass du dir den Werkstattbesuch sparen kannst.
Egal, ob du ein Heimwerker oder ein Fachmann bist, ein Diagnosegerät ist ein wertvolles Werkzeug, das jeder Autofahrer in seinem Auto haben sollte.
Was kostet eine Lambdasonde?
Der Preis variiert je nach dem Modell und dem Fahrzeug. In der Regel kostet eine Lambdasonde zwischen 50 und 200 Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass manche Sonden für bestimmte Fahrzeugtypen deutlich teurer sein können.
Wie kann ich die Lambdasonde prüfen und wechseln?
Ist die Lambdasonde defekt und die Motorkontrollleuchte leuchtet, führt in den meisten Fällen kein Weg daran vorbei, die Sonde zu tauschen.
Bei den meisten Fahrzeugen wird hier kein spezielles Werkzeug benötigt. Natürlich gibt es aber auch Fahrzeuge, bei denen der Tausch schwierig ist und Spezialwerkzeug benötigt wird.
Um dir einen Überblick zu geben, wie aufwendig es ist, findest du hier eine generelle Anleitung für den Tausch der Lambdasonde.
1. Finde die Lambdasonde
Die Lambdasonde befindet sich normalerweise zwischen dem Katalysator und dem Motor. Es kann sein, dass die Sonde relativ versteckt am Auspuff verbaut ist. Deshalb solltest du ganz genau nachsehen.
2. Trenne den Stecker
Sobald du das Bauteil gefunden hast, kannst du den Stecker abziehen.
Achtung! Solltest du gerade noch mit dem Fahrzeug gefahren sein, ist der Auspuff noch sehr heiß. Es besteht Verbrennungsgefahr!
3. Entfernen der alten Sonde
Schraube die alte Sonde heraus. Sollte die Sonde sehr schwer drehbar sein, verwende Rostlöser, um das Gewinde nicht zu beschädigen.
4. Einschrauben des neuen Sauerstoffsensors
Prüfe das Gewinde im Auspuff, bevor du das neue Bauteil einbaust. Sind hier Beschädigungen vorhanden, müssen diese vorher instandgesetzt werden.
5. Stecker anstecken
Ist die Sonde wieder verschraubt und fest, kannst du den Stecker der Lambdasonde wieder mit dem Kabelbaum des Motors verbinden. Achte hier darauf, dass sich keine Oxidationsspuren im Stecker des Motors befinden.
6. Fehlerspeicher löschen
Bist du mit der Arbeit fertig, lösche den Fehlerspeicher der Motorsteuerung.
7. Probefahrt durchführen
Führe eine Probefahrt mit dem Fahrzeug durch, nachdem du den Fehlerspeicher der Motorsteuerung gelöscht hast. Prüfe auch auf der Probefahrt, ob die Motorkontrollleuchte aus bleibt. Sobald du die Probefahrt beendet hast, lese nochmals den Fehlerspeicher aus, um zu prüfen, ob der Fehler wieder eingetragen wurde oder nicht.