Der Begriff OBD2 Scanner wird den meisten schon vertraut sein. Aber wisst ihr denn eigentlich, wofür dieser Stecker zuständig ist oder was ihr damit machen könnt? Wir werden diese Fragen heute aus dem Weg räumen und euch einen besseren Einblick in die Welt der Codierungen geben.
Also, was ist ein OBD2 Scanner ? Ein OBD2 Scanner , auch On-Board-Diagnose genannt, ist ein Fahrzeugdiagnosesystem mit dem Daten, die während der Fahrt aufgezeichnet werden, ausgelesen werden können. Die Datensammlung beginnt, sobald man den Motor gestartet hat. Somit dient der OBD2 Scanner als Schnittstelle zwischen den Steuergeräten und ermöglicht es, schlechte Fehlercodes mit einem einem Code Lesegerät zu löschen. Das sollte man aber nur machen, wenn man auch weiß was man tut. Ansonsten kann das zu schwerwiegenden Problemen am Auto führen. Diese Fehlercodes können nämlich mit der notwendigen Software oder App auf euren Laptop oder euer Smartphone geladen werden.
Da ihr jetzt einen Überblick habt, was denn so ein OBD2 Scanner eigentlich ist, werden wir euch nun zeigen was ihr damit alles machen könnt und wie es euch helfen kann, euer Auto besser in Takt zu halten.
Was kann man über OBD II auslesen?
Mit einem OBD2 Scanner lassen sich viele Daten auslesen. So könnt ihr die während der Fahrt aufgezeichneten Abgaswerte nachher auslesen und somit sehen, wie sich euer Auto verhält.Jedoch sind sowohl der OBD2 Scanner als auch die Software oder App die ihr verwendet wichtig. Habt ihr nämlich einen defekten OBD2 Scanner oder einen der euer Auto nicht unterstützt, bringt euch die beste Software am Markt auch nichts. Denn, jeder OBD2 Scanner Hersteller verwendet einen anderen OBD2 Scanner der als Schnittstelle dient und somit wird eine App oder Software benötigt, um diese Fehlercodes überhaupt erstmal sichtbar zu machen. Somit variiert das Auslesen sehr stark und ist von Händler zu Händler unterschiedlich.
Jedoch lässt sich sagen, dass Abgaswerte, Drehmoment, Spritverbrauch usw. sich mit so ziemlich jeder Diagnosesoftware auslesen lassen. Aber es gibt auch Anbieter, die es euch ermöglichen zum Beispiel einen Gebrauchtwagencheck durchzuführen oder den Gesundheitsstand eures Autos zu analysieren. Welcher Anbieter das ist und wie viel das kostet zeigen wir euch im nächsten Absatz.
Carly OBD2 Scanner
Carly ist eine App für euer Smartphone die es euch ermöglicht für wenig Geld viel aus eurem Auto herauszuholen und die Daten die mit dem OBD2 Scanner übertragen werden auszulesen. Jedoch ist Carly nicht wie jeder andere Diagnosegeräte Anbieter. Der Carly OBD2 Scanner ist eine einmalige Investition von 59,90€. Die passende App könnt ihr im App bzw. Playstore erwerben. Diese kostet je nach Automarke zwischen 21 und 80€. Jedoch gibt es auch eine Universal App die es euch ermöglicht, jede Automarke die von Carly unterstützt wird, zu diagnostizieren. Ein richtiges Diagnosegerät, so eines das man in einer professionellen Werkstatt findet, kostet gut und gerne mal ein paar tausend Euro.
Mit Carly könnt ihr, wie eingangs schon erwähnt, einen Gebrauchtwagencheck durchführen. Diesen gibt es bei BMW, VAG, Mercedes, Renault/Dacia und Porsche. Dies lohnt sich alle mal, wenn ihr euch ein neues Auto zulegen wollt und mehr als nur die offensichtlichen Sachen sehen wollt. Carly ermöglicht es euch unter die Karosserie zu gucken und ein besseres Gefühl über den Zustand des Wagens zu erlangen. So könnt ihr böse Überraschungen ausschließen und mit gutem Gefühl einen neuen Wagen erwerben.
Aber auch sonst ist Carly durchaus hilfreich um zum Beispiel Veränderungen an eurem Auto vorzunehmen – und das selber in eurer Garage. Denn mit Carly gehören zeitintensive Werkstattbesuche der Vergangenheit an und ihr könnt alle möglichen Codierungen bei BMW, VAG and Toyota/Lexus von zu Hause aus mit dem Code Lesegerät durchführen. Das spart Geld und Zeit.
Was bedeutet Fehlerspeicher auslesen?
Der Fehlerspeicher ist in jedem modernen Fahrzeug vorhanden und ist dafür verantwortlich, technische Defekte oder Störungen zu speichern, um diese dann mit einem OBD2 Scanner auszulesen um die Fehler zu beheben. Ein häufiges Missverständnis ist, dass alle Fehlercodes schlecht sind. Jedoch ist es ganz normal das Autos Fehlercodes aufweisen. Diese sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und sind auch ganz normal. Nur ganz wenige, vom Hersteller nicht gewollte Fehlercodes, können zu Komplikationen führen.
Hierbei wird auch nochmal zwischen statischen und sporadischen Fehlercodes unterschieden. Letztere werden nach einer gewissen Anzahl an Fahrzyklen wieder automatisch gelöscht, sofern sie nicht wieder aufgetreten sind.
Wie kann ich Fehlercodes auslesen?
Fehlercodes lassen sich mithilfe eines OBD II Adapters auslesen. Damit diese jedoch sichtbar werden müsst ihr eine Diagnosesoftware auf eurem Laptop oder Smartphone installiert haben. Die Fehlercodes werden dann auf eurem Display angezeigt und ihr könnt dementsprechende Änderungen vornehmen. Mehr Informationen findet ihr hier. Ihr könnt euer Auto nur auslesen, wenn es später als 2001 (Benziner) bzw. 2004 (Diesel) gebaut wurde. Um ältere BMW’s und vereinzelt auch VAG’s (bis 1996) auszulesen, braucht ihr den Carly OBD2 Scanner und eine spezielle Verlängerung.
Wenn ihr mit einem Laptop ans Werk geht, braucht ihr die passende Software, einen Diagnoseadapter und eventuell noch einen zusätzlichen OBD2 Scanner für euren individuellen Fahrzeugtypen.
Mit eurem Handy geht dies schon schneller und einfacher: ihr braucht lediglich eine Diagnose App, wie zum Beispiel Carly, und den passenden Adapter. Mit Carly habt ihr den Vorteil, einen Universaladapter für alle Marken zu haben. Ein weiterer Vorteil ist außerdem, dass Carly eine App für alle Marken hat und ihr so nicht mehrere Softwares oder Apps braucht, wenn ihr verschiedene Autos habt oder einen Gebrauchtwagen Check machen wollt.
Wo befindet sich die OBD II Schnittstelle?
Die OBD II Schnittstelle befindet sich meist unter dem Lenkrad jedoch ist dies von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Bei älteren Fahrzeugen kann sich die Schnittstelle aber auch im Kofferraum befinden oder in der Nähe von der Handbremse. Wenn ihr den Zugangsport gefunden habt könnt ihr das Diagnosegerät ganz einfach reinstecken und die Verbindung zwischen dem Auto und dem Code Lesegerät wird aufgebaut. Danach kann der Fehlerspeicher ausgelesen werden und auf eurem Display werden die verschiedenen Fehlercodes angezeigt. Normalerweise werden die Fehlercodes in einem Code angezeigt die mithilfe zeitintensiver Internetrecherchen entziffert werden können.
Mit Carly wird euch sofort angezeigt was falsch ist und ihr braucht nicht erst stundenlang im Internet zu recherchieren. Und meist kann man nicht mal sicher gehen, ob diese Informationen denn auch stimmen.
Was ist der Unterschied zwischen OBD II und OBD-2?
OBD-2 wird bei neueren Autos verwendet und wurde 2001 bzw. 2004 in Europa eingeführt, um ein einheitliches System bei den Autos zu haben. Im Prinzip hat es denselben Zweck: es dient als Schnittstelle zwischen den Steuergeräten und dem Diagnosegerät. Jedoch gibt es einen großen Unterschied. Früher konnten nur gewisse Diagnosegeräte auf zum Beispiel einen OBD2 Scanner von BMW zugreifen, da jede Automarke einen anderen Anschluss hatte. Das machte es schwer für Werkstätten Diagnosen für mehrere Automarken durchzuführen.
In den USA wurde der OBD-2 Stecker bereits 1988 eingeführt, um das System zu vereinheitlichen. Deshalb werdet ihr bei Autos aus Amerika die nach 1988 gebaut wurden bereits einen OBD-2 Stecker finden während ein Auto aus Deutschland aus dem Jahre 1988 noch einen OBD2 Scanner haben wird.
Kann ich mit einem OBD2 Scanner alle Autos diagnostizieren?
Mit einem OBD2 Scanner ist es nur möglich bestimmte Automarken zu diagnostizieren, da jede Automarke seinen individuellen Stecker hat. Wenn das Auto ein Benziner ist und nach 2001 gebaut wurde, hat es außerdem schon einen OBD-2 Stecker verbaut. Bei Diesel Autos wurde dieser erst 2004 verbaut.
Mit OBD II könnt ihr also nur die Autos auslesen, wo ihr auch den passenden OBD2 Scanner für habt. Habt ihr zum Beispiel einen OBD 1 oder OBD2 Scanner mit dem ihr BMWs auslesen könnt, dann könnt ihr diesen nur an BMWs verwenden die vor 2001 bzw. 2004 gebaut wurden. Bei Renault bräuchtet ihr wiederum einen anderen Adapter.
Das ist auch der Grund, wieso ein einheitliches System eingeführt wurde. Dies macht es für Werkstätten wesentlich einfacher, verschiedene Automarken zu reparieren, ohne viel Geld für OBD2 Scanner auszugeben. Carly ist ein benutzerfreundlicher OBD2 Scanner und kann mit allen Marken und den Modellen ab Baujahr 2001 verwendet werden. Also, wenn ihr zum Beispiel einen BMW und einen VW in eurer Garage stehen habt die nach 2001 bzw. 2004 gebaut wurden, braucht ihr nur ein Code Lesegerät und nicht zwei. Ihr spart also Geld und auch viel Recherchearbeit, da jeder Stecker bei OBD II anders ist.
OBD-3 Realität oder nur Zukunftsmusik?
Momentan ist es ja so, dass ihr, wenn ein Fehlercode mit dem OBD2 Scanner in eurem Auto erkannt wird, ihr eine Warnung oder ein leuchtendes Lämpchen auf eurem Display angezeigt bekommt. Jedoch könnt ihr immer noch selber entscheiden, ob und wann ihr das Teil austauschen lässt. Spätestens beim nächsten Werkstattbesuch wird es dann sowieso vom Mechaniker angesprochen also wozu die Eile?
Mit OBD-3 wäre das nicht mehr möglich. Denn, wenn ein Fehlercode erkannt wird, wird automatisch eine Benachrichtigung an die zuständige Behörde geschickt, die euch dann eine Frist gibt, in der ihr das defekte Teil austauschen müsst. Solltet ihr die Frist nicht einhalten droht ein Bußgeld. Das System zu umgehen ist nicht möglich, da der Fehlercode erst weggeht, wenn ihr es austauscht oder repariert.
Die USA sind, wie in so vielen Sachen, Europa schon ein paar Schritte voraus. Dort könnte OBD-3 schon in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen. Ob es überhaupt in Europa mal verwendet wird, steht noch in den Sternen, da hier der Punkt Datenschutz für viele ein Dorn im Auge ist. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder selber entscheiden. Klar ist, dass es in Europa wohl noch eine Weile dauern wird bis wir einen OBD-3 Stecker in unseren Autos verbaut haben werden.