Viele von euch werden den Begriff Fehlerspeicher schon mal gehört haben. Aber was ist das eigentlich und wie viel kostet es, den Fehlerspeicher auszulesen? Was wenn die Motorlampe blinkt im Display? Und was kostet es, den Fehlerspeicher in einer Werkstatt auslesen zu lassen? Dies und mehr erfahrt ihr in diesem Artikel.
Also, wie viel kostet Fehlerspeicher auslesen? Wenn eine Fehlerdiagnose in der Werkstatt durchgeführt wird, kostet diese meistens 20 bis 60 Euro. Im Preis inklusive sind Hinweise zum möglichen Grund, Handlungsempfehlungen und das Löschen des Fehlers. Wenn ein ernster Fehler entdeckt wird, der sofort behoben werden muss, wird es kostspieliger. Wie teuer das am Ende wird, hängt dann von den entsprechenden Reparaturen ab. Oft ist es im Rahmen der Diagnose auch deutlich günstiger. In einigen Werkstätten wird der Fehlerspeicher auch kostenlos ausgelesen. Der Preis für ein OBD-2 Diagnosegerät zum selbstständigen Auslesen der Fehler liegt bei ca. 20-40 Euro. So ein Gerät ist in der Regel mit den gängigsten Fahrzeugmodellen kompatibel. Extrem günstige Geräte aus China sollte man grundsätzlich vermeiden, denn oft handelt es sich um Fälschungen, die nur eingeschränkt funktionieren. Wenn ihr euch für eine App entscheidet, könnt ihr diese normalerweise kostenlos herunterladen (sowohl für Android als auch für iOS).
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Doch welche Daten genau werden hierbei gesammelt? Wie können die etwaigen Fehler behoben werden? Wir erzählen euch in diesem Artikel wie ihr den Fehlerspeicher selber auslesen und löschen könnt und wieso sich ein Blick in die Werkstatt dennoch lohnen kann. Und ein Extra-Tipp: Wie ihr durch Morse-Codes bares Geld beim Fehlerspeicher auslesen sparen könnt.
Wie beeinflusst die Technologie unsere Fahrzeuge?
Die zunehmende Popularität der Technologie hält die Menschen nicht nur mit Smartphones oder Tablets zu Hause, im Büro oder unterwegs. Fortschritte haben auch das Auto durchdrungen.
Aber nicht nur die Computerprogramme auf dem PC können sich einfrieren oder festfressen. Die Software und Technologie im Fahrzeug kann auch verschiedene Probleme verursachen.
Wie bei allen technisch komplexen Geräten wird daher empfohlen, die Diagnoseroutine auszuführen und den Fehlerspeicher regelmäßig auszulesen.
Es gibt kein vorgeschriebenes reguläres Intervall zum Lesen und Löschen des Fehlerspeichers. Dies bedeutet, dass ihr unter normalen Umständen kaum auf den Fehlerspeicher achten müsst. Spätestens wenn jedoch alle möglichen Symbole auf dem Armaturenbrett aufleuchten, ist es an der Zeit, einen gründlichen Check durchzuführen.
Fehlerspeicher auslesen: Möglichkeiten
Ihr könnt euer Auto in jede Werkstatt bringen, um den Fehlerspeicher auslesen zu lassen. Doch es gibt auch weitere Möglichkeiten, den Fehlerspeicher ohne die Hilfe der Werkstatt auszulesen. Dies kann mit Diagnosegeräten, Laptops oder Handys durchgeführt werden.
Man sollte hierbei nur den entsprechenden OBD-2-Adapter zur Hand haben, um diese Geräte an das Auto anzuschließen. Danach werden die Fehlermeldungen und die Fehlercodes auf dem Display angezeigt.
Wenn ihr einen Laptop verwendet, benötigt ihr einen Diagnoseadapter, eine passende Software und einen Adapter, der möglicherweise für das eigene Fahrzeugmodell notwendig wird. Es gibt zahlreiche und davon auch viele kostenlose Apps, die zum Lesen des Fehlerspeichers über ein Smartphone verwendet werden können. Wenn ihr das Handy dann über den Bluetooth OBD-2-Anschluss mit der Steuereinheit verbindet, könnt ihr die Fehlermeldungen selbst lesen und löschen.
Die Werkstätten bieten nicht nur das Auslesen der Fehlerspeicher mit spezieller Software, sondern auch eine vollständige und professionelle Auswertung der Daten. Aufgrund dieser Daten können Fachleute in der Werkstatt eine genaue Fehlerdiagnose erstellen und das Problem identifizieren. Manchmal sind nur ein paar Handgriffe notwendig um das Problem zu beheben. Wenn beim Lesen des Fehlerspeichers festgestellt wird, dass Reparaturen erforderlich sind, erhaltet ihr von der Werkstatt ein separates Angebot, das auch eine Schätzung der Kosten für die Lösung des identifizierten Problems enthält. Außerdem kümmert sich die Werkstatt um das Löschen der Fehlercodes aus dem Fehlerspeicher (ggf. nach der Reparatur).
So funktioniert das Auslesen des Fehlerspeichers ohne Geräte!
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, den Fehlerspeicher zu lesen und zu löschen, ohne Geld für Hilfswerkzeuge ausgeben zu müssen. Dies gilt jedoch nur für Fahrzeuge mit elektronischen Gaspedalen. Das würde bei neueren Fahrzeugen gut klappen da sie normalerweise über ein solches verfügen. Da das elektronische Gaspedal über einen Sensor mit einer komplexen Steuereinheit verbunden ist, kann mit dieser Methode der eingebaute Fehlerspeicher angezeigt werden.
Man sollte hier auf die Kontrollleuchte achten. Das wiederholte Lichtsignal kann Zahlen von eins bis neun wiedergeben, sodass vierstellige Codes sichtbar sind. Ein Blitz steht für die Eins und zehn Blitze für die Null.
Und so geht ihr vor:
Das Auto sollte nicht in Betrieb sein. Brems- und Gaspedal gleichzeitig treten. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe muss noch beachtet werden, dass der Hebel auf D steht. Den Zündschlüssel in die Position „Zündung“ drehen.
Jetzt sollte die Kontrollleuchte nach kurzer Zeit blinken und in kurzer Zeit Zahlen anzeigen. Die Zahlen sollte man am besten auf einem Zettel niederschreiben.
Wenn die Kontrollleuchte für die Motorsteuerung ohne Pause durchgehen blinkt, befinden sich keine Daten im Fehlerspeicher.
Falls ihr dies zum ersten Mal macht oder euch nicht sicher seid, ist es besser, wenn ihr euch den Rat von einem Profi einholt. Ihr solltet euch nicht vollständig auf diese Methode verlassen, da falsch interpretierte Zahlen im Extremfall schwerwiegende Folgen haben können.
Die Suche nach dem OBD Anschluss
Die Diagnosegeräte zum selbstständigen Auslesen und Löschen des Fehlerspeichers sind relativ kostengünstig und selbst für Laien einfach zu bedienen. Ihr müsst nur das entsprechende Gerät an die OBD-2-Buchse anschließen, und die Fehlermeldung wird innerhalb weniger Sekunden auf dem Gerät angezeigt. Aber wo ist diese wunderbare OBD Schnittstelle tatsächlich im Auto?
Die OBD Schnittstelle befindet sich nicht immer an der gleichen Stelle im Auto. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sie sich in der Nähe des Lenkrads befindet. Normalerweise unter dem Aschenbecher, in der Nähe des Handschuhfachs oder im Bereich der Mittelkonsole. Wenn die Suche keine Ergebnisse liefert, lohnt es sich dennoch, ein Blick in die Gebrauchsanleitung des Fahrzeuges zu werfen.
Wie funktioniert der Fehlerspeicher
Jede Steuereinheit im Fahrzeug enthält einen Fehlerspeicher, sodass die Diagnosegeräte schließlich Fehlercodes von verschiedenen Modulen erhalten. Es können jedoch nur elektronische Fehler im Fehlerspeicher gespeichert werden. Wenn es um mechanische Defekte geht, können andere Sensoren bestenfalls indirekte Hinweise über die Ursache des Problems liefern.
Bei der Bewertung von Fehlern wird zwischen statischen und sporadischen Fehlern unterschieden. Wenn der sporadische Fehler nach einiger Zeit nicht mehr auftritt, wird er einfach gelöscht. Statische Fehler dagegen werden über längere Zeiten gespeichert und verschwinden nicht aus dem Fehlerspeicher.
Warum ist die Werkstatt der richtige Ansprechpartner
Auch wenn das Auslesen des Fehlers in der Werkstatt bestimmte Kosten verursacht, solltet ihr wissen, dass für eine korrekte Auswertung der Daten fundiertes Fachwissen in diesem Bereich benötigt wird. Ein Fehlercode zeigt lediglich um welche Art von Fehler es sich handelt. Manchmal werden aber mehrere Fehlermeldungen gleichzeitig angezeigt. Das Auffinden tatsächlicher Fehler erfordert Systemkenntnisse – besonders bei essentiellen wie der Motorkontrollleuchte (hier am besten das Auto direkt stoppen und die folgenden Schritte befolgen). Es müssen in einigen Fällen Messungen durchgeführt werden, um sicher zu stellen, dass eine Komponente wirklich defekt ist, und nicht nur das Verbindungskabel zum Beispiel. Nach der Beseitigung des Fehlers muss der Experte den Fehlercode aus dem Fehlerspeicher löschen.
Gut zu wissen, dass nicht alle Fehler extra Kosten verursachen
Nicht jeder Fehler wirkt sich direkt auf die Fahreigenschaften des Fahrzeugs aus. Wenn der Fehler jedoch ernsthaft ist, wird die Motorleistung oder auch die Funktionalität einzelner Systeme beeinträchtigt. Daher wird in diesem Fall das für diese Situation gespeicherte Notfallprogramm aktiviert, um die Funktionalität des Fahrzeugs aufrechtzuerhalten. In jedem Fall sollte diesbezüglich eine Werkstatt zur Fehlerdiagnose aufgesucht werden.
Fehlerspeicher regelmäßig auslesen lassen und Kosten sparen
Wenn ihr den Fehlerspeicher bei eurem Fahrzeug regelmäßig auslesen lasst, könnt ihr Fehler und Defekte frühzeitig erkennen und gegebenenfalls beheben, um zukünftig größere Schäden und teure Reparaturkosten zu verhindern.
Der gleiche Fehler nach erfolgreicher Reparatur. Was jetzt?
Fehler, die nach der Reparatur eines Bauteils erneut auftreten, sind besonders ärgerlich, kostspielig und nervig. Dies geschieht immer dann, wenn das ausgetauschte Teil nicht die Ursache des Problems war. Wenn beispielsweise das Steuergerät vom Hersteller nicht optimal an das tägliche Fahren angepasst wurde, kann diese Situation trotz bester Beratung durch die Werkstatt dennoch auftreten. Die Sensoren senden normalerweise ein Spannungssignal, dessen Pegel interpretiert werden kann und innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt.
Stellt euch vor, das Signal eines Luftmassenmessers ist niedrig, aber gerade noch hoch genug, um keinen Fehler auszulösen. Die Luftmasse ist jedoch die entscheidende Steuergröße für die Gemischbildung, weshalb das Kraftstoff-Luft-Gemisch entsprechend ausgelegt ist. Die Lambdasonde hat jedoch auch einen Toleranzbereich, sodass es vorkommen kann, dass der Restsauerstoff an der ersten Sonde kaum noch durchläuft, während die zweite Lambdasonde einen Fehler meldet. Die zweite Sonde selbst oder der Katalysator zwischen den beiden Sonden weisen keine Defekte auf. Es geht nur lediglich um einzelne Toleranzen, die sich zu einem Gesamtfehler addiert haben.
Um Fehler aus dieser Kategorie zu vermeiden, solltet ihr die Reparaturwerkstatt bitten, vor Reparaturen immer alle Steuergeräte zu aktualisieren. Das entsprechende Update wird stets vom Hersteller herausgegeben. Eine andere Fehlerursache können billige Teile aus dem Internet sein. Achtet beim Kauf auf Markenartikel und seriöse Händler, um eine anhaltende Fehlersuche zu vermeiden. Wer vermutet schon, dass ein Neuteil, das gerade ersetzt wurde, sämtliche Fehler verursachen kann?