Das Auto ist immer noch das beliebteste Fortbewegungsmittel. Es wird gehegt und gepflegt. Kein Wunder, dass auch das Interesse und der Wunsch hinsichtlich technischen Verständnis stetig wächst. Immer öfter werden kleinere Fehler in der eigenen Garage selbst ausgelesen und sogar behoben. Aber wie funktioniert das? Hierzu bietet der Handel inzwischen zahlreiche Diagnosegeräte an. Die angebotenen Produkte und Möglichkeiten sind so vielfältig, dass ihr leicht den Überblick verlieren könnt. Aber was ist das beste Diagnosegerät? Wir haben uns zwei der besten Diagnosegeräte – Carly und Torque Pro – herausgesucht und möchten euch hierzu einen kurzen Überblick geben. Was können sie, wofür könnt ihr sie verwenden, gibt es Nachteile?
Also, welches Diagnosegerät ist besser – Carly oder Torque Pro? Beide Diagnosegeräte bieten einen großen Funktionsumfang und zusätzlich nützliche Hintergrundinformationen, wie zum Beispiel Live-Hinweise über den Spritverbrauch, die Geschwindigkeit oder die Außentemperatur. Aber wie überall gibt es Vor- und Nachteile. Vorweg möchten wir erwähnen, dass die herausgearbeiteten Pros und Contras der ein oder andere etwas anders bewerten wird. Hierbei spielen die persönlichen Interessen und der gewünschte Verwendungszweck eine große Rolle. Mit dieser Gegenüberstellung erhaltet ihr wertvolle Hinweise über die Verwendbarkeit und die Einsatzmöglichkeiten von Carly und Torque Pro.
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In diesem Text geben wir euch eine komplette Auflistung aller Funktionen von Carly und Torque Pro, sodass ihr am Ende das für euch passende Diagnosegerät aussuchen könnt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
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Torque Pro
Torque Pro ist eine für Android und Tablets entwickelte Diagnose-App, die zusammen mit einem OBD2 Adapter via Bluetooth das Auslesen von Fehlern aus dem Steuergerät ermöglicht. Dabei funktionieren die Fehlerdiagnose und das Auslesen des Fehlerspeichers genauso, wie bei der Verwendung einer Diagnosesoftware mit Laptop oder mit einem externen Diagnosegerät.
Der Hersteller bietet eine Lite und eine Pro-Version an. Die Lite Version ist eine kostenfreie Basisversion, die vor allem zum erstmaligen Testen und Kennenlernen eines Diagnosegerätes geeignet ist. Jedoch gibt es Einschränkungen, was die Automarken betrifft. So kann die Lite Version bei einigen Nissan, Subaru oder Chrysler Modellen nicht einwandfrei funktionieren.
Die kostenpflichtige Pro-Version, die gerade einmal 5€ kostet, ist für die gängigsten Automarken verwendbar: Jaguar, Seat, Ford, Opel, BMW, VW, Audi, Mercedes und viele mehr. Die Installation der App erfolgt einfach aus dem Google Playstore auf dem Handy oder Tablet. Danach verbindet ihr den OBD2 Adapter via Bluetooth mit dem Handy. Vergesst aber nicht, diesen in die 16 polige OBD2 Diagnosebuchse zu stecken. Diese befindet sich meist auf der Fahrerseite unter dem Armaturenbrett. Den OBD Adapter muss man jedoch seperat kaufen und wird nicht von Torque Pro Angeboten.
Nach der erfolgreichen Verbindung müsst ihr, vor der Verwendung des Diagnosegerätes, die Torque Pro App mit den wichtigsten Fahrzeugdaten füttern. Sobald dies erledigt ist, könnt ihr die App nutzen. Leider werden die meisten Fachbegriffe in Englisch angezeigt. So bedeutet Torque zum Beispiel Drehmoment. Die Auswahl der Live-Daten gibt es aber auf Deutsch, leider hat die App hier einige Übersetzungsschwächen.
Im Hauptmenü könnt ihr Grundeinstellungen zu der App vornehmen, beispielsweise das Anzeigenlayout, welche Inhalte angezeigt werden sollen usw. Mit der App stehen euch zahlreiche Live-Informationen zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem:
- Außentemperatur
- Öltemperatur
- Die Fahrzeuglage/Fahrzeugneigung auf der Straße
- Geschwindigkeit
- Spritverbrauch
- Drehzahl
Diese werden auf dem Dashboard, dem Herzstück der App, angezeigt. Für die Wertermittlung nutzt Torque Pro entweder das GPS-Signal oder die eingegebenen KFZ-Daten. Manche Informationen, wie zum Beispiel die Sauerstoff-Sensor-Spannung oder die Drosselklappeneinstellung sind abhängig vom Fahrzeugtyp und stehen nicht immer zur Verfügung. Leider ist die Echtzeitanzeige der aktuellen Fahrdaten sehr kleingeschrieben, sodass ein Lesen während der Fahrt nur vom Beifahrer vorgenommen werden sollte!
Eine weitere interessante Funktion des Torque Pro Diagnosegerätes ist das Auslesen und Löschen einiger Fehlercodes. Die Bedeutung der ausgegebenen Codes wird stichpunktartig in der App erläutert. Aber auch hier ist die Bediensprache Englisch. Neben der Anzeige der Fehlercodes könnt ihr diese auch löschen. Eine Codierung des Steuergerätes ist aber nicht möglich. Die angegebenen Fehler könnt ihr per E-Mail versenden und/oder als CSV-Datei ausgeben. Auf der Webseite des Herstellers können die Codes genauer analysiert werden.
Zusammengefasst können wir sagen, dass das Torque Pro Diagnosegerät eine günstige Möglichkeit zur Fehlercodeauslese, für Diagnosefahrten und zum Anzeigen diverser Messblöcke ist. Möchtet ihr vor allem einen allgemeinen Überblick über mögliche Fehlerhinweise in eurem Armaturenbrett erhalten, um so möglicherweise gezielt in der Werkstatt darauf hinweisen zu können, ist Torque Pro eine wirkliche Hilfe. Zusammengefasst haben wir hier noch einmal die Vor- und Nachteile des Torque Pro Diagnosegerätes aufgeführt.
Die Vorteile der Torque Pro App sind:
- Im Vergleich zu einem externen Diagnosegerät günstig und für den Betrieb wird nur das eigene Handy benötigt.
- Zahlreiche Live-Parameter stehen zur Auswahl (Drehmoment, Geschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch).
- Die App zeigt Fehlercodes an, die auch gelöscht werden können.
- Zur genaueren Fehleranalyse steht die Seite des Herstellers zur Verfügung.
Die Nachteile der Torque Pro App sind:
- Die meisten Fachbegriffe sind auf Englisch. Datenanzeigen sind oft auf Deutsch, diese sind aber nicht konsequent umgesetzt.
- Die Echtzeitanzeige ist sehr klein, sodass ein Lesen während der Fahrt nur durch den Beifahrer erfolgen sollte, um Unfälle zu vermeiden.
- Nicht alle Live-Daten stehen für alle Fahrzeugmodelle gleichermaßen zur Verfügung.
- Es gibt keine Möglichkeit einer Codierung.
- Verschiedene Tests ergaben, dass nicht alle Fehler erkannt und ausgelesen wurden.
- Das Torque Pro Diagnosegerät erfasst im Wesentlichen nur Motordaten.
- Möchtet ihr mit einem OBD Diagnosegerät auch noch Codierungen am Fahrzeug vornehmen, empfehlen wir das Diagnosegerät von Carly.
Carly OBD Scanner: Auto Diagnose und Codierung
Wie Tourque Pro, ist auch Carly eine Fehlerdiagnose-App. Diese gibt es für Android und iOS für nahezu alle Automarken mit Erstzulassung ab 2001 (Benziner) bzw. 2004 (Diesel): BMW, Audi, Seat, Skoda, VW und noch einige mehr.
Wie bei Torque Pro gibt es eine kostenfreie Lite-Version und eine Vollversion.
Die Lite-Version ist in ihrer Nutzung, wie nicht anders zu erwarten, natürlich eingeschränkt. Ihr könnt hier lediglich Fehler auslesen, Live-Daten einsehen oder eine eventuelle Tachomanipulation (Gebrauchtwagencheck) aufdecken. Ebenso erfahrt ihr aber mit der Lite-Version auch, ob die Carly App für euer Auto kompatibel ist. Den vollen Funktionsumfang bietet die Vollversion, die als Jahresabonnement erworben werden kann. Das Abo verlängert sich automatisch immer um ein Jahr, wenn ihr nicht innerhalb von 24 Stunden vor Ende kündigt.
Wie auch bei Torque Pro benötigt ihr für die Nutzung einen OBD2 Adapter. Die Carly App kann jedoch nur mit dem Carly Universal-Adapter verwendet werden und garantiert somit eine einwandfreie Kommunikation zwischen Adapter und Auto.
Nach der Installation der Software auf dem Handy verbindet sich das Handy automatisch mit dem eingesteckten Adapter in der OBD2 Buchse. Lediglich Bluetooth muss dafür aktiviert sein. Die Carly Diagnose-App und der Carly Adapter finden sich, dank BLE (Bluetooth Low Energy), von selbst. Daher wird vom Hersteller auch die Verwendung des Carly Universal-Adapters empfohlen.
Nach dem Start der App gebt ihr eure Fahrzeugwerte ein (Marke, Modell, Kraftstoff, Baujahr). Danach stehen verschiedene Diagnosefunktionen zur Auswahl oder die Anzeige unterschiedlicher Live-Parameter. Die Nutzersprache ist auf Deutsch.
Die Bedienung gestaltet sich sehr einfach. Über den Startbildschirm, den ihr angezeigt bekommt, startet ihr sowohl die Fehlerdiagnose („führe eine Diagnose durch“), das Codieren des Wagens („individualisiere Dein Auto“), den Gebrauchtwagencheck („Prüfe einen Gebrauchtwagen“) oder die Live-Parameter („Lese Echtzeit-Daten aus“).
Ausgelesene Fehlercodes lassen sich nicht nur auswerten, sondern auch löschen. Zudem gibt der Hersteller Warnhinweise, ob mit diesem Fehler das Auto weiterhin bewegt werden darf, oder ob eine Werkstatt aufgesucht werden muss. Alle Fehlerdaten sind in einer Fehlerhistorie abgespeichert und jederzeit wieder nachvollziehbar.
Eine besonders wichtige Funktion in der heutigen Zeit ist der Gebrauchtwagencheck. Hier überprüft die Carly Diagnoseapp, ob der angegebene Kilometerstand stimmt oder ob hier eine Tachomanipulation vorliegt. Sprich: Stimmt der Kilometerstand, beziehungsweise passt der Verschleiß zum Kilometerstand. Hierbei werden Daten wie die Fahrgestellnummer eures Wagens, der Kilometerstand, der gespeicherte Kilometerstand in anderen Steuergeräten und die durchschnittliche Kilometerleistung pro Jahr ausgegeben. Des Weiteren erhaltet ihr eine kurze statistische Auswertung, zum Beispiel, ob das Fahrzeug überdurchschnittlich viele Kilometer im Vergleich zu anderen Autos (identische Fahrzeugklasse und Baujahr) aufweist, sowie den davon abhängigen Fahrzeugwert. Für die Auswertung einer möglichen Tachomanipulation vergleicht Carly die hinterlegten Kilometerdaten des Tachos mit Daten aus verschiedenen Steuergeräten (u. a. Motorsteuergerät, Getriebesteuergerät). Leider wird aus den Ergebnissen nicht ersichtlich, welche Steuergeräte Carly für seine Erhebung verwendet.
Wie auch bei Torque Pro könnt ihr Echtzeitdaten auswerten und anzeigen. Dazu gehören unter anderem die Außentemperatur, Geschwindigkeit, Drehzahl, Öltemperatur etc.
Des Weiteren könnt ihr mit dem Carly OBD Scanner kleine Autowartungen selbst durchführen:
- Autobatterie nach dem Wechsel neu registrieren lassen
- Durchführen eines Ölresets nach dem Ölwechsel
- Überwachen der Emissionswerte des Wagens
Eine Besonderheit, die dieses Diagnosegerät deutlich von Torque Pro unterscheidet, ist die Möglichkeit der Codierung bestimmter Fahrzeugeinstellungen. Bevor hier mit der Codierung losgelegt werden kann, überprüft Carly, welche Codierfunktionen für das angegebene Auto zur Verfügung stehen.
Dabei ist aber zu beachten, dass auch Carly hier leichte Schwächen hat. So wird keine Codierung für Mercedes angeboten. Je nach VAG-Modell gibt es unterschiedliche Funktionen, da aufgrund des Baukasten-Prinzipes des VAG-Konzerns nicht jeder VW Golf IV mit dem exakt gleichen Steuergerät ausgestattet ist, wie ein anderer VW Golf IV.
Daher empfiehlt es sich, erst einmal in der Lite-Version die möglichen Codierungsoptionen der Vollversion zu verifizieren. Generell unterstützt der Carly OBD Scanner die Codierung folgender Modelle:
- Toyota
- Lexus
- BMW
- Mini
- Audi
- Skoda
- Seat
- VW
Zu möglichen Codierungen gehören die Änderungen der Blinkintervalle, eine Coming-Home Funktion oder das ausstellen der Start-Stopp Automatik.
Die Vorteile des Carly OBD Scanners:
Der Funktionsumfang dieses Diagnosegerätes hebt sich deutlich von Torque Pro ab. Neben einer einfachen Fehlerauslese könnt ihr hier auch Fehler löschen, kleine Wartungen durchführen und das Auto codieren.
- Mit der Verwendung eines Carly Universal Adapters erfolgt eine automatische Verbindung zwischen dem Handy und dem Auto. Vorausgesetzt, Bluetooth ist aktiviert. Ein manuelles Anstoßen der Verbindung ist nicht mehr nötig.
- Die Betriebssprache ist auf Deutsch.
- Der Carly OBD Scanner ist leicht und intuitiv über den Startbildschirm zu bedienen.
- Fehler können nicht nur ausgelesen werden, sondern auch gelöscht werden.
- Der Hersteller bietet speziell auf bestimmte Automarken entwickelte Apps, für einen vollen Funktionsumfang.
- Warnhinweis über Fahrzeugsicherheit hinsichtlich eines gefundenen Fehlers.
Natürlich wollen wir aber auch auf mögliche Einschränkungen hinweisen.
Nachteile des Carly OBD Scanners:
- Carly OBD Scanner gibt es nur im Jahresabonnement. Das Abo verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht rechtzeitig (24 Stunden vor Ablauf) gekündigt wird.
- Die Codierungsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Dies ist aber auch den unterschiedlichen Bauweisen der Autos geschuldet.
- Beim Auslesen der Tachomanipulation gibt das Carly Diagnosegerät nicht an, welche Steuergeräte es für seine Analyse ausgewertet hat.
Carly vs. Torque Pro zusammengefasst
Die beiden Diagnosegeräte zeigen schön, auf welche unterschiedliche Art und Weise diese Geräte eingesetzt werden können. Je nach Interesse und Verwendungszweck könnt ihr hier zwischen zwei Geräten wählen. Natürlich dürft ihr nicht außer Acht lassen: Viel Funktion ist etwas teurer als wenig Funktion. Jedoch spart ihr wieder Werkstattkosten ein, wenn ihr Dank der Carly App Fehler selbst auslesen und löschen könnt, kleinere Wartungen wie Batteriewechsel in der eigenen Garage durchführt oder zusätzliche Features aktiviert. Besonders der Sicherheitshinweis hinsichtlich gefundener Fehler ist ein wesentlicher Vorteil des Carly Diagnosegerätes. Ebenso wollen wir den Gebrauchtwagencheck hier nochmals extra erwähnen. Leider ist mittlerweile fast ein Drittel aller Gebrauchtwagen manipuliert, wie eine ADAC-Recherche ergab. Durch die Verwendung des Carly OBD Scanners deckt ihr gefälschte Werte leicht auf.
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Grundsätzlich gilt aber: für die Verwendung eines Diagnosegerätes mit den Optionen der Codierung und dem Löschen von Fehlern benötigt ihr etwas technisches Know-how. Solltet ihr zum ersten Mal mit einem Diagnosegerät arbeiten, ist Vorsicht geboten. Auch ist der Hinweis wichtig, dass es sich immer noch um eine Software handelt, die viele wertvolle Hinweise bietet und unterstützt, aber eine 100 % Garantie gibt es damit auch nicht. Verlasst euch bei einem Gebrauchtwagenkauf nicht nur auf den Gebrauchtwagencheck. Bordbücher und Rechnungen sind auch in der heutigen Zeit noch immer sehr probate Mittel zur Kontrolle der Angaben des Verkäufers.
Zum Abschluss möchten wir noch einmal kurz den Sinn und Zweck der Diagnosegeräte erklären.
Was ist ein Diagnosegerät?
Seit 2000 müssen alle Neuzulassungen in Europa über Warnleuchten im Armaturenbrett, Fehler der Steuergeräte anzeigen. Diese Fehler sind über sogenannte OBD Diagnosegeräte auslesbar. Während hierfür früher immer die Werkstatt aufgesucht werden musste, können kleinere Fehler in der heutigen Zeit selbst behoben werden (je nach verwendetem Diagnosegerät). Zusammengefasst ist ein Diagnosegerät ein Apparat, der mithilfe eines Kabels/bzw. per Bluetooth mit dem OBD Stecker des Autos verbunden wird. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Geräten und Herstellern. Alle Geräte funktionieren dabei aber auf ähnliche Art und Weise. Sobald eine Verbindung zwischen dem OBD Diagnosegerät und dem Steuergerät des Wagens besteht, lässt sich der Fehlerspeicher auslesen. Die Fehlercodes werden entweder direkt im Diagnosegerät erläutert oder sie können im Internet genauer recherchiert werden.
Dabei könnt ihr zwischen externen Tablet-Geräten mit eigenem Display, einer Diagnosesoftware für euren Laptop, oder Diagnoseapps fürs Smartphone wählen.
Welche Werte liefert ein OBD Diagnosegerät?
Neben der Fehlerdiagnose könnt ihr euch mit einem OBD Diagnosegerät auch etliche Live-Parameter während der Autofahrt anzeigen lassen. Die ausgegebenen Werte hängen von der jeweiligen Automarke ab. Manche Hersteller geben eine Vielzahl von Informationen preis. Zu den ausgegebenen Daten gehören:
- die Kühlwassertemperatur
- die Drehzahl in u/min
- die Auslastung des Motors
- der Spritverbrauch in l/100 km
- die Spannung in V
- die Geschwindigkeit in km/h
- der eingelegte Gang
- die zulässige Maximal-Geschwindigkeit für diese Straße
- die Umgebungstemperatur
Fehlercodes der Diagnosegeräte verstehen
Ein OBD Diagnosegerät liefert die PCBU Codes, soweit sie vom Hersteller verfügbar sind:
- Antriebsstrang (Code „P“ = Powertrain)
- Fahrwerk (Code „C“ = Chassis)
- Karosserie (Code „B“ = Body)
- Netzwerke (Code „U“ = User Network)
Damit ist eine umfassende Abdeckung aller Fehlerspeicher der verschiedenen Steuergeräte gewährleistet. Herstellerspezifische Steuergeräte hingegen lassen sich nur mit entsprechenden Geräten der jeweiligen Hersteller auslesen. Oder aber durch die Kfz-Werkstatt.
Zusätzlich zu den Fehlercodes, geben Autos auch allgemeine Hinweise aus. Das sind Informationen, die eine Warnfunktion im Armaturenbrett auslösen, aber nicht in den Fehlerspeicher einfließen. Die wenigsten Diagnosegeräte erkennen diese Hinweise. Dazu gehören zum Beispiel Mitteilungen über die Kennzeichenbeleuchtung, den Füllstand des Scheibenwischwassers oder das Standlicht. Die Carly Diagnoseapp bietet die Wischwasserstandanzeige als mögliche Zusatzcodierung, abhängig von Hersteller und Modell, an.
Generell beziehen sich die ausgegebenen Fehlercodes eines OBD Diagnosegerätes auf den Motor, die Elektronik, die Abgaswerte/Abgassensorik und auf die Achssensoren.
Gibt es auch OBD3?
Der derzeitige Standard zur Fehlerauslese ist OBD2. Es gibt Gerüchte, dass die Automotive Service Association (ASA) derzeit eine Schnittstelle für OBD3 entwickelt. Ein angebliches Ziel einer OBD3 Schnittstelle soll auch die Weiterentwicklung von Smart Cars sein: Smart Cars sind motorisierte Fahrzeuge, die aufgrund einer speziell eingebauten Technologie in der Lage sind, autonom und ohne menschliche Hilfe zu fahren.
Zudem sollen alle Fehler und Informationen der Autos direkt an die dafür zuständigen Stellen gesendet werden. Solltet ihr dann einen Fehler oder eine Fehlermeldung ignorieren und nicht innerhalb einer adäquaten Frist beheben lassen, würdet ihr automatisch ein Bußgeld riskieren. Aber die Tatsache der direkten Datenübertragung via OBD3 macht, unter Berücksichtigung der Internetabdeckung speziell im ländlichen Raum oder auf bestimmten Autobahnabschnitten, stutzig.
Generell liefern alle Fahrzeuge dank OBD2 bereits die notwendigen Werte, die wir inzwischen auch selbst im privaten Bereich auslesen und teilweise beheben können. Dazu stehen euch eine Vielzahl an Diagnosegeräten zur Verfügung, von denen ihr in diesem Artikel zwei Geräte intensiver beschrieben bekommen habt.