Das gute alte Codieren. Wer seinem Auto einen ganz persönlichen Touch geben möchte, kann das mit der heute verfügbaren Technik ganz einfach machen. Dabei gibt es zahlreichen Möglichkeiten. Man kann sich beispielsweise ein Diagnosegerät kaufen, eine Software installieren und vieles mehr. Heute wollen wir uns aber auf etwas anderes konzentrieren. Man kann sein Auto nämlich auch in der Werkstatt codieren lassen. Alles, was ihr dazu wissen müsst, haben wir in diesem Artikel für euch zusammen geschrieben. Viel Spaß!
Also, Auto codieren in der Werkstatt – Wie viel kostet es? Je nachdem wie viele Änderungen man vornehmen möchte, variiert auch der Preis in der Werkstatt. So kostet eine Codierung zwischen 30 und 50€. Bei 10 Codierungen liegt man also schnell mal bei 300 bis 500€. Das ist aber auch nur ein grober Richtwert, es gibt natürlich je nach Arbeitsaufwand auch Ausreißer. Klar ist aber auch, dass eine Codierung in der Werkstatt ein bequemer und zeitsparender weg ist, wenn man weiß, was man will. Alles Wissenswerte findet ihr in den nächsten Absätzen.
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Wer bis zum Ende bleibt, bekommt aber auch noch eine Alternative, die nicht nur Geld spart, sondern auch noch riesig Spaß macht.
Was ist eine Codierung?
Grundsätzlich spricht man von einer Codierung immer dann, wenn man eine Funktion oder ein Feature an seinem Auto ändert. Um ein Beispiel zu nennen, kann man zum Beispiel sein Tagfahrlicht immer eingeschaltet lassen. Die Bezeichnung Codierung wirft dabei einen trügenden Schein auf die Sache. Damit meinen wir, dass man bei einer Codierung nicht wirklich den Code im Programm des Fahrzeuges umschriebt, sondern viel mehr aus einer Liste bereits vorhandener Optionen wählen kann. Es hat also nichts mit Programmieren zu tun, wenn man sein Auto codiert. Die Möglichen Codierungen bei einem Auto sind somit mehr oder weniger von den Herstellern vorgegeben. Das heißt aber lange nicht, dass das zu wenig sind.
Wie funktioniert eine Codierung?
In unseren heutigen Autos ist mehr Technik denn je verbaut. Kilometerlange Bahnen von Kabeln schlängeln sich ihren Weg vorbei an den vielen Herausforderungen von modernen Autos. Diese ganze Technik gehört überwacht und gesteuert. Dafür gibt es sogenannte Steuergeräte. Wir werden uns diese jetzt mal genauer anschauen, damit ihr den Sinn und die Funktionsweise einer Codierung auch optimal versteht.
Also, was sind diese Steuergeräte? Das sind kleine Einheiten in unseren Autos, die die Funktion und die Arbeit einzelner Komponenten innerhalb unseres Autos koordinieren. Sie haben im wesentlichen 3 Hauptaufgaben. Diese sind zum einen für die Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen zuständig. Zum anderen haben sie auch die Aufgabe, die Vorgänge innerhalb ihrer Einheit zu prüfen und zu guter letzte auch Fehler aufzuzeichnen und diese zu melden, sofern welche auftreten. Schauen wir uns das an einem konkreten Beispiel an:
Das Motorsteuergerät ist eines der wichtigsten Steuergeräte in unserem Auto. Seine Funktion ist die präzise Steuerung aller für den Motorbetrieb relevanten Funktionen. Dazu gehören zum Beispiel die Benzineinspritzung und Zündung, oder die Regelung von Turboladern. Zudem erhält das Motorsteuergerät über Sensoren Anforderungen, wie zum Beispiel die Stellung des Gaspedals, und priorisiert diese. Neben diesen unumgänglichen Funktionen trägt das Motorsteuergerät auch aktiv zur Sicherheit bei: Das Motorsteuergerät greift auf Sicherheitssysteme wie die Antischlupfregelung (ASR) oder ESP zu und erhöht so eure Sicherheit beim Fahren.
Insgesamt sind in jedem Auto unzählige solcher Steuergeräte verbaut, jedes davon mit einer anderen Aufgabe und Funktion. Die genaue Anzahl hängt dabei von Fahrzeugtyp, Hersteller und Model ab, wobei Oberklassefahrzeuge gut und gerne über 100 Einheiten verbaut haben.
Kommen wir nun aber zurück zu unseren Codierungen. Um es einfach zu halten, gehen wir gar nicht zu sehr in die Details. Das würde den Rahmen für diesen Artikel sprengen und würde auch nichts zur Sache tun. Wie wir oben bereits erwähnt haben, wird bei einer Codierung nicht wirklich etwas umprogrammiert, sondern auf die Möglichkeiten, die der Hersteller zur “Verfügung” stellt, zurückgegriffen.
Womit kann ich selbst codieren?
Über die letzten Jahre ist die Zahl der Möglichkeiten, sein Auto selbst zu codieren, stark gewachsen. Wir wollen uns heute drei Möglichkeiten anschauen, mit denen ihr selber an eurem Auto codieren könnt. Wir werden auch über vor und Nachteile sprechen, und wie viel euch das Ganze im Gegensatz zu einem Werkstattbesuch kosten würden. Am Ende haben wir dann auch noch eine Liste mit möglichen Codierungen, aber dazu später mehr. Hier sind also eure Möglichkeiten.
Codieren mit Diagnosegerät
Unser erster Punkt betrifft Diagnosegeräte. Wer sich selbst schon mal übers Codieren schlau gemacht hat, findet im Internet eine überwältigende Anzahl an Angeboten für Diagnosegeräte. Das Preisspektrum bewegt sich dabei zwischen wenigen Euro bis hin zu über tausend Euro. Solch teuren Geräte sind für den Eigengebrauch jedoch nicht notwendig. Diagnosegeräte haben den Vorteil, dass es nur ein einzelnes Gerät ist, was das Handling beim Codieren etwas erleichtert. Ihr verbindet das Gerät mithilfe eines Kabels, welches ihr für ein paar Euro im Internet oder vielleicht sogar in einem lokalen Autohandel finden könnt. Damit verbindet ihr euer Diagnosegerät über den OBD-2 Port mit eurem Auto. OBD steht dabei für On Board Diagnostic und der 2er steht für die zweite Generation. Mehr müsst ihr dazu nicht wissen. Dann könnt ihr schon loslegen.
Kommen wir nun noch zu den Nachteilen von Diagnosegeräten. Diese lassen sich hervorragend zum Auslesen von Fehlern verwenden, jedoch wird man mit ihnen Probleme bekommen, wenn man tatsächlich etwas Codieren will. Das liegt an ihrer vergleichsweise geringen Größe und dem damit verbundenen sehr kleinen Display. Damit eignen sich diese Geräte nicht wirklich für unser heutiges Thema, sie sind jedoch großartig um Fehler zu finden und diese auch rauszulöschen. Wer also nur etwas benötigt, um seine Kontrolllämpchen im Borddisplay wieder in Ordnung zu bringen, ist mit einem solchen Gerät bestens aufgehoben.
Codieren mit Software
Bei den nächsten beiden Punkten kommen wir der Sache mit dem eigenhändigen Codieren schon näher. Beim Codieren mit Software benötigt ihr kein externes Gerät, dafür aber euren Laptop oder euer Notebook. Durch den Boom der Diagnosegeräte hat sich auch die Anzahl der verfügbaren Software Programme in den letzten Jahren vermehrt. Sucht euch eine für euch passende Software aus und ladet euch diese dann auf euren Laptop herunter.
Eine Software bietet weitaus mehr Funktionen als ein Diagnosegerät. Mit ihr könnt ihr Fehlercodes um- oder ausprogrammieren. Ihr könnt euch nach dem besten Angebot für euch umsehen, da wir nicht pauschal sagen können, was für jeden einzelnen passt und womit ihr auch Freude habt. Was wir sagen können, ist, dass ihr mit einer Software eure Möglichkeiten im Gegensatz zu einem Diagnosegerät deutlich erhöht und es womöglich auch angenehmer ist, auf einem größeren Bildschirm zu arbeiten.
Kommen wir aber noch kurz zu einem negativen Punkt von Softwareprogrammen. Da diese für eure Laptops entwickelt sind, müsst ihr diesen auch dabei haben, sofern ihr etwas codieren wollt. Das ist etwas unpraktischer als mit einem Diagnosegerät, verglichen mit den neuen Möglichkeiten ist es aber trotz alledem ein Gewinn. Wer aber nur Fehlercodes auslesen will, ist auch mit einem Diagnosegerät bestens bedient.
Codieren per Smartphone
Kommen wir nun zu unserer letzten Möglichkeit, ein Auto zu codieren. Wir haben es chronologisch so aufgebaut, dass das beste zum Schluss kommt. Da Smartphones immer mehr Einzug in unser tägliches Leben haben sind auch Entwickler von Diagnosesoftware auf die Idee gekommen, die ganze Sache auch für euer Handy zugänglich zu machen. Wir bei Carly gehen genau diesen Weg. Wir erklären euch jetzt wie das geht.
In unserem Fall ladet ihr euch die Carly App aus dem Play- oder App Store herunter. Je nach eurer Automarke kostet euch die App 21 bis 80€ pro Jahr. Ihr müsst aber nicht direkt ein Abo abschließen, sondern könnt euch vorher einmal die Carly Lite App herunterladen. Diese ist gratis und lässt euch einsehen, welche Möglichkeiten ihr mit Carly habt. Neben diesen Kosten kommen auch noch die Kosten für unseren Carly Adapter hinzu. Ihr findet diesen für 59,90€ auf unserer Website. Soviel zu den Kosten. Ihr werdet aber erstaunt sein, wie viel wir in unsere App reingepackt haben.
Kommen wir mal zu den offensichtlicheren Vorteilen. Mittlerweile hat fast jeder ein Smartphone, welches er jeden Tag verwendet. Warum also auch nicht die Möglichkeit nutzen sein Auto immer und überall codieren zu können. Und selbst wenn man es so oder so lieber zu Hause macht, ist es doch ein sehr praktischer Weg sein Auto zu codieren.
In der App findet ihr aber auch noch weitere Vorteile. Unter anderem bieten Apps sogar noch mehr Funktionen an als Computer Programme. Es ist hier wieder schwer eine pauschale Aussage zu treffen, welche Funktionen es jetzt genau nur in der App gibt und welche nicht, aber grundsätzlich hat man in der App alles, was ein Software-Programm auch hätte.
Ein großes plus bei für die Smartphone-App im Gegensatz zu einer Software ist die einfache Benutzeroberfläche. Die App ist sehr simpel aufgebaut, was eine schnelle und unkomplizierte Benutzung möglich macht. Gegliedert ist das Ganze in einige Menüs, sodass ihr immer schnell zwischen den verfügbaren Funktionen navigieren könnt.
Was kann ich selber codieren?
Ja, und welche Vorteile bringt uns das selber Codieren jetzt? Nun ja, mehrere:
- Ihr habt die Anschaffungskosten von 59,90€ für den Adapter nur ein einziges Mal. Nun ist es aber so, dass Carly die meisten in Deutschland gängigen Autohersteller unterstützt. Ihr könnt diesen Adapter also auch für euer zweites Auto verwenden, wenn ihr eines habt. Damit dividieren sich die Kosten für den Adapter durch zwei, bei einem Werkstattbesuch würdet ihr immer wieder das Gleiche zahlen. Wer also öfter codiert, oder nicht sicher ist, ob gewisse Codierungen dann auch so wirken wie sie sollen, kann mit Carly so viel herumprobieren wie er will. Damit seid ihr auf Dauer definitiv günstiger dran.
- Ihr lernt euer Auto kennen. Mit Carly könnt ihr jedes Steuergerät in eurem Auto auslesen und einsehen. Wer sich ein wenig in die Thematik einliest, wird sich schnell dabei wiederfinden, immer mehr wissen zu wollen. Ihr glaubt uns nicht? Probiert es aus! Ihr könnt auch beim nächsten Werkstattbesuch mit Expertise aufzeigen, oder euch erkundigen, wenn ihr etwas nicht ganz versteht. Alles ist möglich. Und ihr müsst nicht wegen jeder kleinen Fehlermeldung in die Werkstatt, da ihr diese auch selbst löschen könnt.
Zum Abschluss haben wir noch ein paar Beispiele für Codierungen. Ein häufig vermisstes Feature ist die Coming Home Funktion der Scheinwerfer. Besonders bei Mittelklasse Fahrzeugen vermisst man diese Funktion immer wieder, gerade, weil sie so praktisch ist und richtig cool aussieht. Nun hat aber jedes Auto Scheinwerfer, warum diese also nicht noch ein paar Sekunden leuchten lassen, wenn man nach Hause kommt? Meistens ist diese Funktion von den Herstellern nur nicht aktiviert, denn die Grundlagen dafür hat ein jedes Auto.
Bleiben wir beim Absperren. Spezielle Eltern mit jüngeren Kindern werden dieses Problem kennen. An einem heißen Sommertag fährt man mit offenem Fenster und stellt sein Auto ab. Nach dem Aussteigen bemerkt man, dass die hinteren Fenster noch offen sind. Statt also wieder einzusteigen, die Zündung anzudrehen und die Fenster hochzufahren, kann man das auch mit seinem Schlüssel machen. Geht nicht? Mit ein paar Klicks ist die Codierung möglich und die Fenster fahren hoch.
Das waren nur zwei Beispiele, aber ihr seht, es ist wirklich nützlich, sein Auto zu codieren. Es gibt noch unzählige weitere Codierungen, aber wir wollten euch einfach einmal eine Vorstellung geben. Je nach Hersteller und Modell könnt ihr zwischen mehr oder weniger Funktionen wählen. Damit ihr einen Überblick über unterstützte Marken und Modelle bekommt, könnt ihr mal auf unserer Website vorbeischauen oder euch wie bereits erwähnt die Carly Lite App runterladen. Dort haben wir für diverse Hersteller eine Liste, was ihr bei welchem Modell codieren könnt.
Ihr werdet merken, dass es eine ganze Menge möglicher Codierungen gibt. Grundsätzlich habt ihr damit auch so ziemlich dieselben Möglichkeiten wie in einer Werkstatt. Natürlich könnte es auch sein, dass ihr in eurer Werkstatt zusätzliche Funktionen freischalten könnt, wobei diese dann wahrscheinlich ein Umprogrammieren des Codes benötigen. Jedoch gibt es wirklich genügend Auswahl an Funktionen in der Carly App. Also dann, wir wünschen euch viel Spaß beim Codieren.