Wisst ihr bereits, welches Fahrzeug-Bauteil sich hinter dem Begriff Fehlerspeicher verbirgt? Kennt ihr euch mit den unterschiedlichen Diagnosegeräten aus? Gut! Nun bleibt nur noch die Frage, ob dieser Fehlerspeicher auch ohne Hilfe zusätzlicher technischer Geräte ausgelesen und anschließend wieder gelöscht werden kann. Für alle, die sich dies ebenfalls bereits gefragt haben, liefern wir im folgenden Artikel die entsprechende Antwort.
Also, wie kann der Fehlerspeicher auch ohne Diagnosegerät ausgelesen und gelöscht werden? Das Auslesen des Fehlerspeichers ist bei vielen gängigen Fahrzeugmodellen auch ohne Hilfe eines Diagnosegerätes möglich, indem die hinterlegten Meldungen über eine Art „Morsen“ – erzeugt durch Aufblinken der Motorkontrollleuchte – abgerufen werden können. Bei Fahrzeugen der Hersteller BMW und VW gibt es darüber hinaus zusätzliche Möglichkeiten den Speicher auszulesen und sogar zu löschen. Diese Methoden greifen auf Menüs zurück, die beispielsweise über das Kombi-Instrument, die Klimaanlage oder das Navigationssystem erreichbar sind.
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Aber wie genau funktioniert jetzt das Auslesen des Speichers mit der „Morse“-Methode? Eine Anleitung für diese Möglichkeit sowie die verschiedenen Alternativen bei VW und BMW findet ihr in den folgenden Abschnitten. Außerdem klären wir für alle, die bisher doch noch nicht so viel mit dem Fehlerspeicher zu tun hatten, grundsätzliche Fragen zu diesem nützlichen Bauteil und stellen euch am Ende des Artikels noch eine Alternative für die Nutzung des Speichers mit Diagnosetool vor.
Was ist der Fehlerspeicher und welche Daten werden gesammelt?
Sofern ihr euch bisher noch gar nicht mit dem Thema Fehlerspeicher und dessen Auslesen oder Löschen beschäftigt habt, ist es wahrscheinlich zunächst schwer vorstellbar, wie dies ohne technische Hilfsmittel möglich sein soll und warum es überhaupt wichtig ist, den Speicher in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Für diejenigen unter euch, die sich genau diese Fragen ebenfalls stellen, haben wir in den nächsten Abschnitten die entsprechenden Antworten und Infos zusammengestellt.
Grundsätzlich ist der Fehlerspeicher in eurem Auto ein Teil des komplexen Gesamtsystems aus verschiedenen Steuerelementen und zahlreichen Sensoren, die allesamt über das sogenannte OBDII-System regelmäßig überprüft werden. Dieses System bezeichnet ein On Board Diagnose-System, welches während des laufenden Fahrzeug-Betriebs die entscheidenden Komponenten auf Funktionalität überprüft und eventuelle Unregelmäßigkeiten erkennt und entsprechend aufzeichnen kann. Diese Fehlermeldungen werden anschließend im Fehlerspeicher hinterlegt und können über diesen bei Bedarf ausgelesen werden.
Gespeichert werden prinzipiell alle Störungen und technischen Defekte im Fahrzeug, wozu unter anderem Probleme beim Abgasausstoß, Fehler an den Achsen oder den Bremsscheiben, eine blinkende Motorkontrollleuchte oder problematische Öl- oder Kühlflüssigkeitsstände gehören. Jedem auftretenden Fehler wird im Rahmen der Diagnose ein eigener vierstelliger Zahlencode zugeordnet, welcher dann im Speicher hinterlegt wird.
Allerdings ist nicht jeder gespeicherte Fehler auch tatsächlich relevant, da unter Umständen auch falsche Messwerte auftreten und eine Fehlermeldung hervorrufen können. Daher wird grundsätzlich zwischen statischen und sporadischen Fehlern unterschieden, wobei sporadische Fehler automatisch gelöscht werden, wenn sie über eine bestimmte Anzahl an Fahrzyklen hinaus nicht mehr auftreten. Als Fahrzyklus wird hierbei bereits das Ein- und wieder Ausschalten der Zündung gewertet.
Wollt ihr euch also einen Überblick über den aktuellen Zustand eures Fahrzeuges verschaffen, empfiehlt es sich durchaus den Speicher auszulesen und die hinterlegten Meldungen zu überprüfen. Legt ihr euch für diese Prüfung selbst einen regelmäßigen Zeitraum fest, nach dessen Ablauf ihr den Speicher abruft, erhöht ihr damit die Wahrscheinlichkeit Fehler und Probleme eures Autos frühzeitig erkennen und beheben zu können, bevor sie sich zu schwerwiegenden Schäden auswachsen, die dann bei der Reparatur ordentlich ins Geld gehen. Daher ist es für jeden Fahrzeugbesitzer sinnvoll, über die Funktion des Fehlerspeichers Bescheid zu wissen und diesen entsprechend zu nutzen.
Grundprinzip des Auslesens ohne Diagnosegerät
Habt ihr euch nun dazu entschieden, den Fehlerspeicher eures Fahrzeugs auslesen zu wollen, möchtet aber zunächst erst einmal nach Möglichkeit kein Geld dafür ausgeben, gibt es eine Methode, wie ihr auch ohne technische Hilfsmittel an die Daten gelangen könnt. Dies funktioniert über eine Art „Morse-Methode“, mit der ihr euch die gespeicherten Meldungen in verschlüsselter Form anzeigen lassen könnt.
Die Grundvoraussetzung für die Anwendbarkeit des „Morsens“ besteht jedoch zunächst darin, dass euer Fahrzeug über ein elektronisches Gaspedal verfügen muss, was bei den meisten aktuelleren Modellen aber bereits verbaut sein sollte, beispielsweise bei den gängigen Volkswagen-Modellen etwa seit dem Jahr 2001. Besitzt ihr ein Fahrzeug des Herstellers VW, könnt ihr auch an der entsprechenden Kontrollleuchte auf dem Armaturenbrett erkennen, ob euer Modell wirklich mit diesem Gaspedal ausgestattet ist. Das relevante Symbol stellt für alle Fahrzeuge des VW-Konzerns die Buchstaben „EPC“ – für Electronic Power Control – dar, die beim Aufleuchten gelb hinterlegt sind. Sobald ihr den Zündschlüssel im Schloss dreht, sollten alle verbauten Warn- und Kontrolllampen einmal kurz aufleuchten, sodass ihr dies dann leicht überprüfen könnt. Da das elektronische Gaspedal über einen Sensor mit den Steuergeräten des Fahrzeugs verbunden ist, besteht prinzipiell die Möglichkeit die gespeicherten Meldungen hierüber abzurufen. Weiter ist für diese Methode die Motorkontrollleuchte von entscheidender Bedeutung, welche sich ebenfalls auf eurem Armaturenbrett befindet und üblicherweise als gelber stilisierter Motor auf schwarzem Hintergrund dargestellt wird. Durch deren Aufblinken werden die entsprechenden Ziffern der Fehlercodes gebildet, wobei insgesamt vier Ziffern einen vollständigen Code bezeichnen. Nacheinander werden diese Ziffern wiedergegeben, wobei einmal Aufleuchten für die Zahl Eins steht, ein zehnmaliges Blinken dagegen die Ziffer Null anzeigt. Somit können nahezu unzählige Codes gebildet werden, deren Bedeutung ihr euch in der Regel über verschiedene Listen und Zusammenstellungen im Internet anzeigen lassen könnt. Beispielsweise steht der Code-Bereich P0115-P0119 für Probleme (P) mit der Motorkühlwassertemperatur, der Bereich P0230-P0233 bezeichnet einen Fehler der Kraftstoffpumpe und die Ziffern P0780-P0784 deuten auf einen Defekt der Gangschaltung hin.
Wollt ihr diese Vorgehensweise einmal ausprobieren, müsst ihr zunächst im ausgeschalteten Zustand des Autos das Brems- und das Gaspedal komplett durchtreten. Bei einem Automatikgetriebe ist der Hebel auf „D“ zu positionieren. Anschließend wird der Zündschlüssel bis zur Position „Zündung“ gedreht, woraufhin die Motorkontrollleuchte aufblinken und in kurzen Intervallen die Ziffern für den gespeicherten Fehlercode wiedergeben sollte. Jeder Code wiederholt sich einige Male, sodass ihr genügend Zeit habt, ihn euch zu notieren.
Hier ein Beispiel für einen „gemorsten“ Fehlercode:
10 x Blinken – PAUSE – 2 x Blinken – PAUSE – 6 x Blinken – PAUSE – 7 x Blinken
Daraus ergibt sich der Code P0267, welcher für ein Problem mit dem Einspritzventil steht.
Besonderheiten bei Modellen der Volkswagen-Gruppe und BMW
Nachdem wir uns nun die allgemeine Methode genauer angeschaut haben, wollen wir für die gängigen Modelle der Hersteller BMW und Volkswagen noch ein wenig ins Detail gehen und euch weitere Möglichkeiten vorstellen, wie ihr bei diesen Fahrzeugen den Speicher ohne Diagnosegerät nicht nur auslesen, sondern – zumindest für gewisse Fehlermeldungen – auch löschen könnt.
BMW
Seid ihr stolzer Besitzer eines der Modelle von BMW, besteht für das Auslesen verschiedener Meldungen aus dem Fehlerspeicher neben der allgemeinen Methode über die Motorkontrollleuchte auch die Möglichkeit das sogenannte Geheimmenü zu aktivieren und darüber an die gespeicherten Daten zu gelangen. Abhängig vom jeweiligen Modell und Baujahr des Fahrzeugs sind unterschiedliche Vorgehensweisen notwendig, um die Geheimmenüs zu aktivieren und die dort vorhandenen Informationen zugänglich zu machen. Im Folgenden möchten wir euch beispielhaft drei verschiedene Möglichkeiten zum Freischalten der Menüs vorstellen sowie im letzten Abschnitt eine Zusammenstellung der auswählbaren Menüpunkte liefern.
Zunächst einmal ist hier die Aktivierungsmöglichkeit über die Rückstelltaste der Tageskilometer zu nennen, welche beispielsweise für die Modelle E39, E46, E85 und Z4 verwendet werden kann. In einem ersten Schritt müsst ihr hierfür die Zündung auf Stufe 1 einstellen und den Rückstellknopf für die Tageskilometer – im Regelfall der linke Knopf – etwa fünf Sekunden lang gedrückt halten. Die Tageskilometer werden so zwar zunächst zurückgestellt, erscheinen aber wieder, sobald ihr in das entsprechende Menü gelangt. Nach ausreichend langem Halten des Knopfes solltet ihr automatisch in das Menü 1 kommen und müsst jetzt den gleichen Knopf so oft hintereinander drücken, bis ihr im Menü 19 angekommen seid. Dabei ist es wichtig den Knopf kurz hintereinander zu betätigen und keine Pause einzulegen, da ihr sonst leider von vorne beginnen müsst. Ist das Menü 19 aktiv, erscheinen nach einem kurzen Moment abwechselnd die Meldungen „L off“ bzw. „L on“ auf dem Display, was „Lock off“ bzw. „Lock on“ entspricht. Nun gilt es den Moment abzupassen, in dem die Anzeige „L off“ erscheint und dann noch einmal den linken Knopf zu drücken, wodurch die Geheimmenüs freigeschaltet werden und ihr automatisch im ersten Geheimmenü landen solltet. Hat alles geklappt, könnt ihr jetzt ebenfalls mit der Tageskilometer-Rückstelltaste durch die Geheimmenüs 1-21 scrollen und die für euch relevanten Informationen abrufen. Das Aktivieren eines bestimmten Menüs und des entsprechenden Untermenüs ist denkbar einfach und erfolgt lediglich durch kurzes Warten, sobald das gewünschte Menü im Display auftaucht. Zum Verlassen des ausgewählten Menüs müsst ihr dann wiederum den bereits bekannten Knopf drücken und einige Sekunden gedrückt halten, bis ihr wieder ins Hauptmenü gelangt und dort weiter durch die Menüs navigieren könnt.
Eine weitere Möglichkeit die Geheimmenüs freizuschalten besteht beispielsweise für die Modelle E38, E60 und E65 sowie für die Modelle E81 und E90 über das Kombi-Instrument. Dazu muss zunächst die Zündung eingeschaltet und die rechte Taste – die sogenannte Check Control Taste – des Kombi-Instruments gedrückt werden. Es erscheint zuerst die Meldung „Check Control OK“ und etwa 10 Sekunden später die Meldung „Test Nr. 01“. Sobald ihr dies im Display lesen könnt, müsst ihr die linke Taste drücken, sodass die Fahrgestellnummer angezeigt wird. Aus den letzten sieben Ziffern dieser Nummer wird dann die Quersumme gebildet, wobei Buchstaben einfach ignoriert werden können. Hier einmal ein Beispiel: Die Fahrgestellnummer DG24387 ergibt die Quersumme 24. Habt ihr diese Summe errechnet, müsst ihr die rechte Taste so oft nacheinander drücken, bis statt „Test Nr. 01“ die Meldung „Test Nr. 19“ erscheint. Anschließend muss wiederum die linke Taste so lange gedrückt werden, bis die angezeigte Zahl der aus der Fahrgestellnummer errechneten Quersumme entspricht, in unserem Beispiel oben also 24. Nach einem erneuten Drücken der rechten Taste sollten die Menüs nun freigeschaltet sein und müssen in der Regel nicht noch einmal entsperrt werden. Die Bedienung der verschiedenen Menüs und Untermenüs erfolgt analog zu der bereits oben beschriebenen Methode, wobei hier die rechte Taste des Kombi-Instruments anstelle der Rückstelltaste für die Tageskilometer die „Navigationstaste“ darstellt.
Die dritte Möglichkeit, wie ihr die Geheimmenüs in eurem BMW aktivieren könnt, ist für alle Fahrzeuge relevant, die bereits mit dem Navigationssystem I-Drive ausgestattet sind. Und auch hier gibt es Unterschiede, je nachdem, ob ein Navi I-Drive CCC oder ein I-Drive CIC verbaut ist. Für das etwas ältere CCC-System geht ihr wie folgt vor: durch Klicken auf Menü solltet ihr in die Grundmaske des Navigationssystems gelangen, wo ihr dann den I-Drive-Knopf für etwa 10 Sekunden gedrückt halten müsst. Anschließend erfolgt eine Kombination von mehrmaligem Drehen des Knopfes in dieser Reihenfolge:
– 3x nach rechts drehen
– 3x nach links drehen
– 3x nach rechts drehen
– 1x nach links drehen
– 1x nach rechts drehen
Drückt ihr nun noch einmal kurz den Knopf, solltet ihr direkt ins Geheimmenü gelangen.
Und auch für die neueren CIC-Navigationssysteme ist das Vorgehen ähnlich und besteht ebenfalls aus einer Abfolge von verschiedenen Drehungen des Knopfes. Zunächst müsst ihr aber im Hauptmenü das Untermenü „Navigation“ anwählen, dieses aber NICHT drücken. Dann schiebt ihr den I-Drive-Knopf für 10 Sekunden nach vorne, lasst ihn dann los und dreht ihn in dieser Reihenfolge:
– 3x nach rechts drehen
– 3x nach links drehen
– 1x nach rechts drehen
– 1x nach links drehen
– 1x nach rechts drehen
Habt ihr das ausgeführt, sollte das Menü „Office“ angewählt sein und sobald ihr anschließend noch einmal den I-Drive-Knopf drückt, sollte das Navi nicht in das „Office-Menü“, sondern in ein weiteres Untermenü wechseln, welches als „Servicemenü“ bezeichnet ist. Ganz unten in diesem Menü könnt ihr unter „Einstellungen“ dann die Geheimmenüs freischalten.
Übersicht Geheimmenüs
Nachdem ihr nun sicher auch für euer BMW-Modell eine Möglichkeit gefunden habt, die Geheimmenüs freizuschalten, ist es natürlich noch interessant zu wissen, welche Menüs überhaupt vorhanden sind und welche Informationen ihr in den jeweiligen Untermenüs erhalten könnt. Deshalb bietet die folgende Auflistung der Vollständigkeit halber eine Übersicht über alle vorhandenen Menüs, wobei euch, da ihr ja eigentlich nur den Fehlerspeicher auslesen möchtet, das Menü 14 besonders interessieren wird.
Hier nun aber zunächst die gesamte Menü-Darstellung:
Menü 1: Fahrzeuginformationen
– Menü 1.0: Fahrgestellnummer
– Menü 1.1: K-Zahl Tachokombi
– Menü 1.2: BMW Teilenummer Instrumentenkombi
– Menü 1.3: Codier/Diagnose/Busindex
– Menü 1.4: Herstellungsdatum Fahrzeug (Format KW/J)
– Menü 1.5: Hardware Stand
– Menü 1.6: Software Version
– Menü 1.7: Kodierdaten
– Menü 1.8: CAN
Menü 2: Instrumentenkombi-Test, d. h. alle Kontrolllampen und Displays blinken gleichzeitig auf und alle Zeiger werden bewegt
Menü 3: Serviceintervallanzeige
– Menü 3.0: Serviceintervall Grundlage – Berechnung in Liter
– Menü 3.1: Verbleibende Tage bis zur Inspektion
Menü 4: Verbrauch
– Menü 4.0: Momentan-Verbrauch Liter/100km (0128 entspricht hier 12,8l/100km)
– Menü 4.1: Verbrauch in Liter/Stunde
– Menü 4.2: Durchschnittsverbrauch in Liter
– Menü 4.3: Durchschnittsweg 1 (Berechnet aus 4.2)
– Menü 4.4: Durchschnittsverbrauch 2 in Liter
– Menü 4.5: Durchschnittsweg 2 (Berechnet aus 4.4)
Menü 5: Reichweite
– Menü 5.0: Durchschnittsverbrauch Liter/100km als Basis für Reichweitenberechnung
– Menü 5.1: Momentane Reichweite in km
Menü 6: Tank-Informationen
– Menü 6.0: Tankinhalt links/rechts (234123 entspricht hier 23,4 l linker und 12,3 l rechter Tank)
– Menü 6.1: Gesamt-Tankinhalt
– Menü 6.2: Tankinhalt Anzeige Tankuhr
Menü 7: Motor-/Geschwindigkeitsinformationen
– Menü 7.0: Momentane Kühlmitteltemperatur
– Menü 7.1: Momentane Außentemperatur
– Menü 7.2: Momentane Drehzahl Motor
– Menü 7.3: Momentane Geschwindigkeit
Menü 8: Werte aus Menü 7 im Hex-Format
Menü 9: Bordspannung
– Menü 9.0: Momentane Bordspannung in Volt
Menü 10: Ländercodierung
Menü 11: Einheitencodierung
– Menü 11.0: Zeit Einheit (24h oder 12h)
– Menü 11.1: Weg Einheit (z. B. km/h)
– Menü 11.2: Temperatur Einheit (z. B. °C)
– Menü 11.3: Verbrauch Einheit (z. B. L/100km)
Menü 12: Letzte Fahrt
– Menü 12.0: Durchschnittsgeschwindigkeit der letzten Fahrt
– Menü 12.1: Fahrdauer der letzten Fahrt (Stunden:Minuten)
Menü 13: Test des Bordcomputer Gongs
Menü 14: Fehlerspeicher
– Menü 14.0: Anzahl der gespeicherten Fehlermeldungen (maximal 10 Stück)
– Menü 14.1-14.10: Darstellung der gespeicherten Fehlercodes
Menü 15: Portbelegung
– Menü 15.0-15.11: Port
Menü 16: Dimensionierung
– Menü 16.0: DIMMRAD-CAN
– Menü 16.1: PHOTO-ADC
– Menü 16.2: DIMM-PWM-S Z
– Menü 16.3: DIMM-PWM-D K
Menü 17:
– Menü 17.0: DISP-HEIZ
– Menü 17.1: NTC1 NTC2
– Menü 17.3: KONTR-PWM
Menü 18: CC-Test
– Menü 18.0: CC-Test
Menü 19: Verriegelung Menüs (Lock on, Lock off)
– Menü 19.0: hier muss die Quersumme eingegeben werden (siehe oben)
Menü 20: Korrekturfaktor Verbrauch
– Menü 20.0: Korrekturfaktor Verbrauch
– Menü 20.1: Einstellung 10er-Stelle
– Menü 20.2: Einstellung 100er- und 1000er-Stelle
– Menü 20.3: Speichern und Anzeigen des eingestellten Wertes
Menü 21: Reset
– Menü 21.0: Software-Reset – entspricht in seiner Wirkung einem Abklemmen der Batterie
Wie bereits erwähnt, benötigt ihr zum Auslesen der im Fehlerspeicher abgelegten Nachrichten lediglich das Menü 14, wobei euch dort maximal 10 gespeicherte Fehler angezeigt werden können. Die erste Zahl im Untermenü 14.0 entspricht der Gesamtzahl der Meldungen und die jeweiligen Untermenüs bis 14.10 stellen den entsprechenden Fehlercode dar. Diesen könnt ihr euch notieren und anschließend in den im Internet vorhandenen Code-Listen nachschauen, auf welches Problem er hindeutet.
Möchtet ihr den Speicher nach dem Auslesen wieder löschen, könnt ihr das über das Reset-Menü Nr. 21 erledigen, wobei ihr dazu ins Untermenü 21.0 gehen müsst. Aktiviert ihr dieses, wird ein Zurücksetzen der Software durchgeführt, was in seiner Wirkung ungefähr dem Abklemmen der Batterie entspricht und dementsprechend auch den Fehlerspeicher zurücksetzt. Wichtig ist allerdings, dass bei den meisten Fahrzeug-Modellen nicht alle Fehler in allen Steuergeräten über dieses Menü gelöscht werden können, sodass sicherheitsrelevante Meldungen wie Probleme mit dem Airbag, dem Getriebe oder dem Motor bestehen bleiben und erst nach der Schadensreparatur wieder entfernt werden können.
Volkswagen
Während bei Modellen des Fahrzeugherstellers BMW der Fehlerspeicher, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, über das sogenannte Geheimmenü ausgelesen werden kann, gibt es für Besitzer verschiedener Volkswagen-Modelle, wie beispielsweise Golf oder Passat, die Möglichkeit sich relevante Fehlermeldungen auch über die Klimaanlage anzeigen zu lassen.
Dazu müsst ihr zunächst die Zündung eures Wagens einschalten und anschließend die Tasten „Umluft“ und „ECON“ der Klimaanlage gleichzeitig für mindestens 3 Sekunden gedrückt halten. Jetzt wird direkt der erste eventuell vorhandene Fehlercode angezeigt. Durch Betätigung der „Wärmer“-Taste erscheinen nacheinander alle weiteren gespeicherten Fehler. Wurden alle hinterlegten Codes ausgegeben, zeigt das Display die Meldung „000“ an. Ist von vorneherein überhaupt kein Fehler im Speicher abgelegt, erscheint direkt die Anzeige „444“.
Habt ihr über diesen Weg nun alle vorhandenen Meldungen ausgelesen und euch die entsprechenden Codes notiert, könnt ihr den Speicher ebenfalls über die Klimaanlage löschen. Hierfür drückt ihr einfach nach Ende der Ausgabe – also bei Erscheinen der Anzeige „000“ – erneut die Taste „ECON“ für mindestens 2 Sekunden. Als Bestätigung, wenn das Löschen erfolgreich war, wird nun die Meldung „444“ eingeblendet. Um den Fehlerspeicher-Modus nach Auslesen und Löschen des Speichers wieder zu verlassen, betätigt ihr einfach noch einmal kurz die „ECON“-Taste.
Alternativen zum Auslesen ohne Gerät
Bei allen Möglichkeiten den Fehlerspeicher auch ohne zusätzliche Hilfsmittel auslesen und löschen zu können, wollen wir aber nicht vollkommen darauf verzichten, euch auch die Alternativen dazu vorzustellen. Diese lohnen sich beispielsweise, wenn ihr neben dem reinen Auslesen des Speichers weitere Methoden der Fahrzeugdiagnose nutzen oder in regelmäßigen Abständen mehrere Fahrzeuge überprüfen möchtet.
Grundsätzlich benötigt ihr für die Fahrzeugdiagnose mittels Gerät einen passenden Auslese-Adapter sowie ein mobiles Endgerät, auf welchem ihr euch die im Speicher hinterlegten Fehlermeldungen anzeigen lassen könnt. Ein Beispiel für ein gut funktionierendes Diagnosetool ist die Carly App, die wir euch in diesem Abschnitt näher vorstellen. Diese App bietet sowohl eine zuverlässige Fahrzeug-Diagnose als auch – abhängig vom Fahrzeughersteller – verschiedene weitere Anwendungen, wie zum Beispiel die Emissionsprüfung oder die Codierung einzelner Bauteile und Steuergeräte. Mithilfe des modernen Bluetooth-Adapters, welcher entsprechend eurer Automarke und des Modells die passende Konfiguration automatisch einstellt und durch die drahtlose Verbindung eine sofortige und sichere Kommunikation mit eurem Mobilgerät gewährleistet, könnt ihr Fehlercodes aus allen relevanten Steuergeräten auslesen und erhaltet sowohl den originalen Code selbst, wie ihn auch die Fachwerkstatt erhalten würde, sowie zusätzlich eine Interpretation der Schwere des vorliegenden Problems. Auch das Löschen der gespeicherten Meldungen ist mit der Carly App möglich. Um eventuelle sporadische Fehler zu erkennen, die zwar momentan im Speicher abgelegt sind, jedoch keine Relevanz für die Funktionsfähigkeit eures Fahrzeugs besitzen und ohnehin nach einer bestimmten Anzahl von Fahrzyklen wieder gelöscht werden, könnt ihr nach einem ersten Auslesen des Fehlerspeichers die Liste der Meldungen zunächst löschen und anschließend eine erneute Diagnose durchführen. Alle weiterhin angezeigten Probleme sind dann in jedem Fall ernst zu nehmen und erfordern einen Handlungsbedarf eurerseits.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, mit welchen Kosten bei der Anschaffung und regelmäßigen Verwendung der Carly App zu rechnen ist und ob sich diese für euch tatsächlich lohnen. Grundsätzlich entstehen euch für den notwendigen Adapter lediglich einmalig Kosten von rund 60 Euro, was in vielen Fällen – abhängig vom Fahrzeughersteller und der entsprechenden Fachwerkstatt – bereits einer einmaligen Diagnose vom Profi entspricht. Möchtet ihr weiter alle verfügbaren Funktionen der Carly App uneingeschränkt nutzen, kommen für die Verwendung der vollständigen App-Version „Alle Marken“ monatliche Lizenzkosten von knapp über 6 Euro hinzu, welche jährlich abgerechnet werden. Könnt ihr gewisse Funktionen jedoch entbehren, besteht unter Umständen die Möglichkeit auch die kostenlose Carly App Lite zu nutzen und so die monatlichen Zusatzkosten zu sparen. Neben den vielfältigen Möglichkeiten sowie einer benutzerfreundlichen Bedienung, besteht ein weiterer großer Vorteil der Carly App darin, dass sie sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten installiert werden kann, während viele andere Apps auf eines der beiden Betriebssystem beschränkt und somit auch für euch möglicherweise nur begrenzt oder gar nicht nutzbar sind.
Wann solltet ihr trotz allem eine Werkstatt aufsuchen?
Doch auch wenn das Auslesen des Fehlerspeichers sowohl mit als auch ohne Diagnosegerät selbst für einen Laien relativ leicht durchführbar ist, kann auf den Besuch einer Werkstatt in einigen Fällen trotzdem nicht verzichtet werden. So erfordert die Interpretation der Fehlercodes oftmals das Wissen eines Fachmannes. Zwar ist es möglich im Internet entsprechende Beschreibungen zu finden, die den einzelnen Codes zugeordnet sind, jedoch ist auch dann nicht immer eindeutig klar, wie die Fehler behoben werden können oder ob es sich überhaupt um relevante Probleme handelt.
Insbesondere wenn der gespeicherte Code auf ein sicherheitsrelevantes Problem hindeutet, können die entsprechenden Meldungen meist nicht über die vorgestellten Methoden ohne Diagnosegerät gelöscht werden, sodass allein für das Löschen des Speichers in diesen Fällen ohnehin die Hilfe einer Werkstatt gefragt ist, die dann natürlich auch die angezeigten Probleme am Fahrzeug entsprechend untersuchen und, wenn nötig, beheben kann.
Auch können sich Mitarbeiter einer Autowerkstatt, die beispielsweise über ein etwa 10.000 Euro teures und damit für den Nicht-Profi absolut ungeeignetes Gutmann-Diagnosegerät verfügt, bei komplizierteren Defekten durch die Hotline des Herstellers helfen lassen. Ausgebildete Fachleute nehmen sich dort der jeweiligen Problematik an und geben der Werkstatt anschließend eine fundierte Rückmeldung über den angegebenen Fehler und dessen Reparatur.
In jedem Fall solltet ihr darauf verzichten, vor Besuch einer Werkstatt den ausgelesenen Fehlerspeicher zu löschen, wenn ihr euch nicht vollkommen sicher seid, dass die gespeicherten Meldungen keine Relevanz besitzen.