Bei einem Gebrauchtwagenkauf kann es schon mal vorkommen, dass man Opfer von Tachomanipulation wird. Man zahlt mehr und kriegt ein schlechteres Auto welches dann natürlich anfälliger ist, kaputt zugehen. Wir werden euch in diesem Artikel darüber aufklären wie man Tachomanipulation nachweisen kann.
Also, wie kann man Tachomanipulation nachweisen? Das Nachweisen einer Tachomanipulation ist nicht einfach. Man muss schon ein gewisses detektivisches Gespür aufbringen und natürlich die richtigen technischen Hilfsmittel zur Hand nehmen, um überhaupt eine Chance zu haben. Es gilt eine Vielzahl von Indizien zu sammeln und so auf den wahren Kilometerstand zu schließen. Dies fängt beim Serviceheft an, geht über den Ölwechsel bis hin zu Diagnose Apps zum Auslesen von Fahrzeugdaten.
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In den nachfolgenden Absätzen zeigen wir euch wie ihr dabei vorgehen könnt und die besten Tricks um kein Opfer von Tachomanipulation zu werden.
Kriminelle Zustände
Eine Untersuchung besagt, dass an bis zu 30% aller in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen der Tacho manipuliert wurde – Europaweit sollen es sogar bis zu 50% sein. Dabei wird mal schnell das Fahrzeug um ein paar Tausend Euro teurer verkauft. Aber auch bei Leasingfahrzeugen wird dies öfter beobachtet, um die vereinbarte Kilometergrenze einzuhalten. Besonders “pfiffige” Tacho-Manipulierer ändern den Tachostand laufend, um z.B. eine lückenlose Dokumentation im Serviceheft zu gewährleisten. Wird man bei dem Betrug erwischt, drohen hohe Geld- und Freiheitsstrafen.
Leider ist es heutzutage sehr einfach, den Kilometerstand zu manipulieren. Hierfür werden ganz legal entsprechende Geräte bzw. Software angeboten, die man nur über den OBD-Anschluss mit dem Fahrzeug verbinden muss und schon kann man auf elektronischem Weg die gewünschten Änderungen vornehmen.
Steigerung des Wertes
Für die Ermittlung des Wertes eines Fahrzeugs sind in der Regel zwei Werte ganz entscheidend. Zum einen ist dies das Baujahr des Wagens und zum anderen die Laufleistung. Über den Kilometerstand lassen sich viele andere Werte “ablesen” – wie nämlich zum Beispiel die Bauteile des Motors beansprucht wurden oder welche Verschleißteile auszuwechseln sind. Da sind ganz schnell 1.000 bis 4.000 Euro an “Wertsteigerung” möglich. Kein Wunder, dass diese Verlockung so viele Händler und Privatverkäufer zu Kriminellen macht.
Schritt für Schritt dem wahren Kilometerstand auf der Spur
Es gibt viele Möglichkeiten, um den wahren Tachometerstand zu ermitteln:
Allgemeiner Zustand des Fahrzeugs und des Armaturenbrettes
Wie wirkt das Auto insgesamt? Ist es in einem, dem angeblichen Kilometerstand angemessenen, Zustand? Ist das Lenkrad abgenutzt und speckig, obwohl der Wagen angeblich nur 30.000 Kilometer gelaufen ist? Ist das Armaturenbrett verschmutzt und mit Kratzern versehen, obwohl der Wagen gerade mal 50.000 Kilometer gelaufen sein soll? Checkt den allgemeinen Zustand und geht nach eurem Bauchgefühl.
Ölwechsel-Aufkleber
Bei einem Fahrzeug sollte alle 30.000 bis 40.000 Kilometer ein Ölwechsel erfolgen. Demzufolge wird stets ein Aufkleber im Motorraum angebracht, auf dem man ersehen kann, bei welchem Kilometerstand der nächste Ölwechsel gemacht werden sollte. Weist der Tacho z.b. 70.000 Kilometer auf, der Aufkleber besagt jedoch, dass bei 120.000 Kilometer der nächste Ölwechsel fällig ist, dann stimmt etwas nicht. Angenommen es wäre erst gerade ein Ölwechsel gemacht worden, wäre der nächste bei 100.000 fällig und nicht bei 120.000.
Vorbesitzer
Auch frühere Besitzer des Fahrzeugs können wichtige Infos liefern. Ihr findet die Namen der Vorbesitzer entweder im Serviceheft oder der Zulassungsbescheinigung Teil II. Ruft einfach dort an und fragt z.B. nach dem Kilometerstand, bei dem dieser den Wagen seinerzeit verkauft hat.
Tankkarte und Reparatur-/Wartungsrechnungen
Fragt den Verkäufer nach Reparatur- und Wartungsrechnungen. Auf diesen sind immer auch die Kilometerstände vermerkt. Besonders hilfreich sind auch Tankkarten und -belege. In Verbindung mit einer Tankkarte sind auf den Belegen nämlich immer auch die Kilometerstände vermerkt.
Serviceheft / AU- und TÜV-Berichte
Im Serviceheft werden alle Wartungen etc. aufgeführt. Dabei wird stets der Kilometerstand angegeben. Lassen Sie sich das Serviceheft zeigen und prüft es genau. Kann der Verkäufer das Serviceheft nicht vorlegen, sollten stets die Alarmglocken klingeln. Achtet auch auf die Einträge selbst. Wurde immer der gleiche Stempel verwendet? Ist die Stärke der Stempelfarbe immer gleich stark? Handelt es sich jedes Mal um dieselbe Unterschrift des Mechanikers? All das können Indizien für eine Manipulation sein.
Auch die AU- und TÜV-Berichte können für eine Überprüfung herangezogen werden. Auch hier sind die Kilometerstände vermerkt. Sind alle Berichte lückenlos vorhanden? Passen die Kilometerstände in eine logische Reihenfolge?
Reifen (insbesondere bei jungen Fahrzeugen)
Über die auf den Reifen aufgedruckte DOT Nummer, kann man das Herstellungsdatum der Reifen erkennen. Bei dieser vierstelligen Zahl markieren die ersten beiden Ziffern die Kalenderwoche und die 3. und 4. Ziffer das Herstellungsjahr. Somit wären die Reifen mit der DOT 1819 in der 18. Woche des Jahres 2019 hergestellt worden. Bei jüngeren Fahrzeugen mit einer (angeblichen) Fahrleistung von bis zu 30.000 Kilometern handelt es sich im Normalfall auch um die ersten Reifen. Passt das Herstellungsdatum dazu?
Diagnose Apps
Mithilfe von Diagnose Apps für euer Handy könnt ihr viele Daten des Fahrzeugs auslesen und prüfen. Die Carly App z.B. bietet im Funktionsumfang einen Gebrauchtwagencheck an. Hierbei werden alle relevanten Steuergeräte auf Plausibilität geprüft. Wurde die Tachomanipulation nämlich von einem Amateur gemacht, hat dieser ggf. “nur” den Tachostand verändert, aber andere relevante Steuergeräte übersehen. So werden im Fahrzeug beispielsweise auch Daten zu den Service- und Wartungsintervallen hinterlegt oder Kilometerstände in den Fehlerprotokollen der Klimaanlage vermerkt. Passen die Betriebsstunden zum Kilometerstand? Carly kann all diese Daten auslesen und analysieren. Kommt es zu Unstimmigkeiten, werden diese entsprechend angezeigt.
Durchschnittliche Fahrleistung
Laut Statista.com liegt die durchschnittliche Fahrleistung eines Autos in Deutschland bei 15.000 km. Verkauft nun jemand ein 10 Jahre altes Fahrzeug mit nur 90.000 km auf dem Tacho, solltet ihr stutzig werden. Oder ihr fragt den Verkäufer nach dem Grund für die geringen Kilometer. Es kann ja durchaus auch einen plausiblen Grund dafür geben. Stottert der Verkäufer aber plötzlich …
Auch die übliche Kilometerzahl beim Verkauf eines gleich alten Autos ist ein guter Anhaltspunkt. Schaut euch also Verkaufsanzeigen vergleichbarer Fahrzeuge an und zieht entsprechend eure Schlüsse daraus.
Herstellungsdatum des Tachos
Auch das Herstellungsdatum des Tachos und der relevanten Steuergeräte kann ermittelt werden. Stimmt das Herstellungsdatum des Tachos nicht weitestgehend mit dem Baujahr (bzw. der Erstzulassung) des Fahrzeugs überein, kann dies ein Hinweis auf eine Manipulation sein. Dieser sollte nämlich gleichzeitig mit den restlichen Teilen eingebaut werden sollen. Das Produktionsdatum des Tachos und der Steuergeräte kann über eine Werkstatt herausgefunden werden.
ADAC, Dekra und TÜV
Alle drei Institutionen bieten Gebrauchtwagen Checks an. Hierbei werden Motor, Elektrik, Getriebe, Bremsen, Räder und Karosserie unter die Lupe genommen. Passt hierbei der Zustand der Teile und des Fahrzeugs im Allgemeinen nicht mit der angegebenen Kilometerleistung zusammen, wird es den Fachleuten sicher auffallen.
eCall
Bei allen Neufahrzeugen mit einer Erstzulassung nach dem 31. März 2018 ist in Europa der Einbau des eCall Systems Vorschrift. Dieses Notfallsystem meldet den Rettungsstellen automatisch einen Unfall und so können Rettungswagen und Polizei schneller vor Ort sein und Leben retten. Dieses System speichert alle wichtigen Daten in einem eigenen Steuergerät im Fahrzeug und sendet Daten über das Mobilfunknetz an die Notrufnummer 112. Auch der Kilometerstand wird hierbei aufgezeichnet und kann so zur Verifizierung des tatsächlichen Kilometerstands herangezogen werden.
Tipp für den Kauf eines Gebrauchtwagens
Lasst euch in jedem Fall den genauen Kilometerstand und dessen Richtigkeit im Kaufvertrag bestätigen. Von Formulierungen wie “Kilometerstand wie gesehen” oder “Kilometerstand laut Tacho” ist dringend abzuraten. Deshalb sollte immer klar dort stehen welchen Tachostand das Auto beim Kauf hatte. Stellt man später eine Manipulation fest, hat man so etwas in der Hand – auch wenn man als Käufer immer noch den Nachweis führen muss, dass der Verkäufer den Betrug begangen hat.
Bei Leasingrückläufern und Jahreswagen lohnt sich die Manipulation der Kilometerstände für die Verkäufer am meisten. Achtet daher bei solchen Angeboten ganz besonders auf alle Indizien und prüft die Angaben sehr genau.