Wer schon mal einen Gebrauchtwagen gekauft hat weiß wie vorsichtig man sein muss damit man nicht über den Tisch gezogen wird. Vor allem die Tachomanipulation ist ein rentables Geschäft – für Verkäufer und Manipulierer. Aber wie könnt ihr Tachomanipulation erkennen und gibt es da vielleicht eine App, die euch dabei helfen kann? Genau das werden wir in diesem Artikel klären!
Also, kann ich Tachomanipulation mit einer App erkennen? Es gibt tatsächlich eine App, die euch dabei helfen kann, Tachomanipulation bei einem Wagen zu erkennen. Und zwar kann euch hier der Gebrauchtwagen Check von Carly weiterhelfen und euch vor unschönen Überraschungen schützen und den Kilometerstand prüfen. Die App, die ihr übrigens auf Android und IOS installieren könnt, checkt alle Steuergeräte ab in welchen der Kilometerstand gespeichert wird und prüft diese dann auf Plausibilität. So werden zum Beispiel die Betriebsstunden der Klimaanlage mit dem angeblichen Kilometerstand verglichen und daraus wird dann die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet. Wenn diese sehr niedrig ist, solltet ihr stutzig werden. Wenn der Kilometerstand manipuliert wurde, zeigt die Carly App dies nach einer überprüfung sofort an.
Wir zeigen euch in diesem Artikel nicht nur wie ihr mit der App teure und unschöne Reparaturen vermeiden könnt, sondern auch, wie ihr euch am besten gegen Kilometerstand Manipulation schützen könnt.
Mit einer App Tachomanipulation erkennen und den Kilometerstand prüfen – wie denn das?
Mit einer App Tachomanipulation zu erkennen hört sich zuerst mal unglaubwürdig an, ist es aber nicht. Der Gebrauchtwagen Check von Carly macht es möglich. Carly analysiert nämlich alle Steuergeräte wo der Kilometerstand möglicherweise gespeichert sein könnte und vergleicht diese Werte miteinander. Aber auch die Betriebsstunden der Klimaanlage werden hergenommen, um die Durchschnittsgeschwindigkeit zu erhalten. Wenn diese niedrig ist, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.
Mit der Carly App den Kilometerstand prüfen
Mit Carly könnt ihr aber noch viele andere Sachen an eurem Auto machen, außer dem Kilometerstand prüfen. So könnt ihr zum Beispiel Änderungen an eurem Sound Design durchführen oder aber euer Standlicht verändern. Auch das sogenannte Head-Up-Display (HUD) lässt sich hier verändern. Die Optionen reichen von kleinen Codierungen wie zum Beispiel die Sitzheizungs-Memory bis hin zu großen Codierungen wie die Blinker zu codieren. All das mit einer App auf eurem Smartphone.
Wusstet ihr: Die Carly App ist im Übrigen die bis dato einzige App die sich auf einzelne Automarken spezialisiert hat und jedes daraufhin überprüfen kann, ob der Kilometerstand manipuliert wurde. So gibt es jeweils eine App für BMW, Audi, Mercedes und viele mehr. Das ermöglicht euch, selbst die am besten verstecktesten Codierungen zu erkennen und sie zu codieren welche mit herkömmlichen Diagnosegeräten nicht möglich wären.
Wie funktioniert Tachomanipulation?
Tachomanipulation ist nicht mehr so einfach, wie es mal war – zum Glück. Denn früher ist man einfach ein paar Stunden rückwärts gefahren und schon waren ein paar Kilometer weniger da. Heutzutage muss man schon ein echter Profi sein, um mit Tachomanipulation durchzukommen. Studien haben sogar gezeigt, dass die Industrie jährlich Schäden in Höhe von etwa sechs Milliarden Euro aufgrund von Tachomanipulation erleidet. Wenn der Kilometerstand manipuliert wurde, kann der Wert des Fahrzeug sich um einige Tausende Euro verbessern.
Schutzmassnahmen zur Tachomanipulation sind besser geworden!
Es haben sich nämlich die Schutzmaßnahmen gegen Tachomanipulation deutlich verstärkt und dadurch ist es auch schwerer geworden, eine lückenlose Manipulation des Tachos durchzuführen. So muss man mittlerweile nicht nur den Kilometerstand in der Anzeige ändern, sondern ihn auch noch aus diversen Steuergeräten löschen. Der Kilometerstand wird nämlich nicht nur da gespeichert, wo ihr es am meisten erwartet, sondern auch an Orten wie der Klimaanlage oder dem Zündschloss.
Den Kilometerstand mit dem OBD-2 Adapter prüfen
Trotz dieser erhöhten Schwierigkeiten kann man heutzutage den Kilometerstand mit einem einfachen OBD-2 Adapter manipulieren. Dieser ist legal zu erwerben und kostet um die 50-100 Euro.
Grundsätzlich unterscheiden wir hier zwischen zwei Arten von Manipulierern. Auf der einen Seite haben wir den Amateur-Manipulator, der sich wahrscheinlich nur für den OBD-2 Adapter entscheidet, und auf der anderen Seite den echten Profi, der ein tiefes Verständnis der Elektronik und Software von Fahrzeugen hat. Jetzt kennen Sie die Unterschiede und warum das Thema so brisant ist.
Der Amateur Manipulator
Der sogenannte Amateur Manipulator kennt sich zwar mit Autos aus, weiß aber nicht, dass der Kilometerstand auch in vielen anderen Steuergeräte gespeichert wird und ändert nur die offensichtlichen. Falls ihr Glück habt und euer Auto von einem Amateur manipuliert wurde stehen die Chancen gut, dass ihr es auch aufdecken werdet da der eigentliche Kilometerstand in vielen anderen Steuergeräten nicht verändert wurde, wie zum Beispiel im Wartungsintervall Speicher und ihr daher leichtes Spiel habt die Manipulation zu erkennen, wenn ihr den Kilometerstand prüfen wollt.
Der Profi Manipulator
Wenn der Profi am Werk war, wird das schon etwas schwieriger. Denn dieser weiß, dass die Werte auch in anderen Steuergeräte gespeichert werden und wird sich vor der Manipulation auch nochmal schlau gemacht haben, wo bei dieser Automarke der Kilometerstand noch gespeichert wird, zum Beispiel im Wartungsintervall Speicher. Denn, wo der Kilometerstand überall gespeichert wird, ist von Automarke zu Automarke unterschiedlich. Deshalb fliegen Amateur Manipulator auch leichter auf, wenn in einem Fahrzeug der Kilometerstand manipuliert wurde.
Der Profi hat dieses Wissen und kann so alle Steuergeräte manipulieren, die den Kilometerstand gespeichert haben. Hier müsst ihr dann schon wirklich tief graben bis ihr auf einen möglichen Hinweis für Tachomanipulation stoßt. Hier kann die Hilfe einer Werkstatt nur von Vorteil sein und ein Blick in die Zulassungsbescheinigung Teil ii oder Zulassungsbescheinigung Teil i helfen
Wie kann ich mich vor Tachomanipulation schützen?
Um sich vor Tachomanipulation schützen zu können müsst ihr ein paar Dinge übers Auto verkaufen wissen. Hier kommen viele verschiedene Sachen ins Spiel die Aufschluss darüber geben können ob der Wagen möglicherweise manipuliert wurde oder nicht. Das Alter eines Fahrzeugs kann leicht in der Zulassungsbescheinigung ii erkannt werden, der Kilometerstand kann sich aber von Fahrzeug zu Fahrzeug stark unterscheiden.
Der Händler
Ein gewerblicher Autoverkäufer wird euch eher keinen Wagen andrehen wollen der einen manipulierten Kilometerstand vorzuweisen hat. Denn, für einen gewerblichen Autohändler ist es viel zu riskant wegen ein paar tausend Euro sein ganzes Unternehmen zu verlieren. Die Gewinn/Verlust Ratio ist also nicht gut genug.
Private Händler sind hier meist schon etwas lockerer. Bei ihnen steht nicht das ganze Unternehmen auf dem Spiel und ein paar tausend Euro mehr für einen schlechten Wagen, den man nicht mehr braucht, wären doch ganz cool.
Meist sind sie sich auch nicht bewusst, dass sie eine Straftat begehen und im Ernstfall sogar für 5 Jahre ins Gefängnis müssen.
Es empfiehlt sich also eher von gewerblichen Händler einen Gebrauchtwagen zu kaufen da diese hier viel mehr zu verlieren haben als ein privater Verkäufer.
Der Gesamtzustand
Weiters raten wir euch den Gesamtzustand des Wagens zu beurteilen. Sieht der Wagen abgenutzt aus? Ist das Lenkrad schon speckig? Sehen die Sitze schon sehr benutzt aus? All das können Anzeichen für eine mögliche Tachomanipulation sein. Wenn also der Gesamtzustand nicht passt solltet ihr stutzig werden.
Hier ein kleines Beispiel: der Wagen hat 70.000 Kilometer laut Tacho. Der Wagen sieht gebraucht aus und die Armaturenbretter sind abgewetzt als hätte der Wagen schon mehrere hunderttausend Kilometer auf dem Buckel. Das Gesamtbild passt also nicht. Selbst, wenn der Vorbesitzer sich nicht für die Pflege des Autos interessiert hat sollte der Wagen in einem besseren Zustand sein als ihr ihn vorgefunden habt. Wenn der Tacho manipuliert wurde, kannst du dies laut Markus Sippl oft an unterschiedlich abgenutzten Komponenten erkennen.
Vertraut eurem Bauch
Seinem Bauch zu vertrauen ist in vielen Situationen gut. Auch beim Kauf eines Gebrauchtwagens kann das helfen. Wenn ihr den Gesamtzustand betrachtet habt, dort nicht alles einwandfrei ist und ihr generell ein schlechtes Gefühl habt, dann blast den Kauf ab. Es gibt eine Menge anderer Händler, die euch vielleicht sogar einen besseren Wagen für weniger Geld bieten können, wo der Tacho nicht manipuliert wurde.
Fahrzeugpapiere
Werft einen Blick in die Fahrzeugpapiere und untersucht diese genau. Auch die Rechnungen von den Werkstattbesuchen können euch dabei helfen zu erkennen, ob der Tacho manipuliert wurde oder nicht. Auf den Rechnungen der Werkstatt wird nämlich auch immer noch der Kilometerstand eingetragen. Gleiches gilt beim Serviceheft. Sollte dieses nicht lückenlos sein oder der Verkäufer verweigert den Einblick in diese Dokumente sind die Chancen recht hoch, dass hier etwas nicht stimmt.
Macht eine Testfahrt
Ihr solltet unbedingt eine Testfahrt machen bevor ihr den Wagen kauft. Nehmt euch ruhig Zeit und konzentriert euch. Oft können komische Geräusche Aufschluss darüber geben, dass der Wagen irgendwelche Probleme hat. Das kann wiederum bedeuten, dass der Wagen vielleicht doch schon mehr Kilometer am Tacho hat als angezeigt wird.
Noch ein Tipp: Fahrt den Wagen unbedingt selber und vor allem bei höherer Geschwindigkeit. Hier werden die meisten Fehler deutlich. Schlechtes Handling, laute Geräusche aus dem Motorraum etc. sind alles Indizien dafür, dass etwas nicht stimmt. Weiters solltet ihr aber auch als Beifahrer fungieren um euch komplett auf das Verhalten und die Geräusche des Wagens konzentrieren zu können.
Sollte der Händler eine Probefahrt verweigern hat er vermutlich etwas zu verbergen. Das gleiche gilt auch wenn der Verkäufer nicht die Zulassungsbescheinigung Teil ii oder Zulassungsbescheinigung Teil ii zur Hand hat.
Fazit
Tachomanipulation ist eine Qual für jeden Autokäufer und ein ernstes Problem, das nach Schätzungen der Industrie jährliche Schäden von rund sechs Milliarden Euro verursacht. Mit den richtigen Mitteln kann man sich jedoch helfen und eine mögliche Manipulation erkennen, um nicht in die Falle zu tappen. Sollte es bereits zu spät sein, habt ihr die Möglichkeit, mit der Carly App die Tachomanipulation zu erkennen und den Verkäufer zu kontaktieren – möglicherweise sogar mit Anwalt. Wenn die Laufleistung manipuliert wurde, stehen dir verschiedene Mittel zur Verfügung, um gegen den Veräufer anzugehen.
Solltet ihr aber die oben genannten Tipps verwenden, seid ihr gut vorbereitet und wisst über die miesen Tricks der Auto Manipulierer Bescheid. So könnt ihr euch effektiv schützen, wenn ihr ein mulmiges Gefühl habt. Vertraut auf euer Bauchgefühl und nehmt das Auto genauestens unter die Lupe. Schon der kleinste Mangel könnte auf eine Tachomanipulation hinweisen und somit Probleme bedeuten. Und vergesst nicht: es gibt laut Markus Sippl unzählige Händler, die euch liebend gern ein Auto verkaufen wollen. Also seid wählerisch!