In einem Auto sind unzählige Steuergeräte verbaut, die alle eine gewisse Funktion haben. Diese werden mithilfe von OBD2 Geräten angesprochen. Jedoch haben nicht alle Autos dasselbe System und können somit auch nicht gleich verwendet bzw. ausgelesen werden. Ab welchem Jahr OBD2 verbaut ist, klären wir in diesem Artikel.
Also, ab wann ist OBD2 eingebaut? OBD2 bezeichnet das genormte On-Board-Diagnose-System der 2. Generation, dessen Einbau in den USA bereits ab dem Modelljahr 1996 für alle Benzin PKW und leichte Nutzfahrzeuge verpflichtend ist. In der Europäischen Union wurde OBD2 – hier auch EOBD genannt – bei allen PKW mit Benzinmotoren ab einer Erstzulassung am 01. Januar 2001 und bei allen entsprechenden Diesel-Fahrzeugen ab 01.01.2004 verpflichtend eingeführt.
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Können somit Fahrzeuge, die vor diesen Stichtagen in Europa gebaut wurden, prinzipiell kein OBD2-Gerät besitzen? Und worin besteht eigentlich der Vorteil solcher Systeme? Diese und weitere Fragen beantworten wir in den folgenden Abschnitten.
Besteht also prinzipiell die Möglichkeit, dass auch ältere Modelle OBD2 besitzen?
Die Antwort darauf ist „Ja“, denn wie so oft im Leben, gibt es auch hier eine Grauzone. Einzelne Modelle wurden sowohl in den USA als auch in Europa schon mit OBD2 ausgestattet bevor dies gesetzlich festgelegt wurde . Es kann daher möglich sein, dass in Fahrzeugen aus den USA bereits in den Jahren 1995 oder sogar 1994 OBD2 verbaut wurde. In Europa umfasst die Grauzone für Benzin-Fahrzeuge die Jahre 1999 und 2000 sowie für Diesel-PKW entsprechend die Jahre 2002 und 2003.
Bezieht sich eure Frage allerdings auf einen LKW, sind die Stichtage wiederum andere, da die OBD2-Norm für diese Fahrzeuge, abhängig vom verbauten Motor (Diesel oder Benzin) erst für eine Erstzulassung ab 01.01.2002 (Benzin-Fahrzeug über 2,5 t) bzw. 01.01.2006 (Diesel über 2,5 t) eingeführt wurde. Und natürlich gibt es auch in diesen Fällen eine entsprechende Grauzone von ein bis zwei Jahren.
Woran ihr grundsätzlich erkennen könnt, ob euer Auto mit OBD2 ausgerüstet ist?
Wenn ihr euch bei einem Auto nicht sicher seid, ob es wirklich OBD2-kompatibel ist – beispielsweise, wenn es aus einem Jahr in der „Grauzone“ stammt – gibt es ein paar grundsätzliche Hinweise, die euch helfen können, diese Frage zu klären.
Zum einen muss ein genormter Stecker zum Auslesen der gespeicherten Daten vorhanden sein, der sich im Falle eines verbauten OBD2-Systems immer im Umkreis von etwa einem Meter um den Fahrer herum befindet. Bei den meisten Fahrzeugen könnt ihr den Stecker unter dem Armaturenbrett finden. Auch der Platz unter dem Aschenbecher oder die Mittelkonsole sind mögliche Einbauorte für den Anschluss, die ihr unbedingt überprüfen solltet.
Besitzt euer Auto allerdings einen Stecker, der sich nicht im Fahrgast-, sondern im Motor- oder Kofferraum befindet, ist das ein Zeichen dafür, dass dieser PKW nicht mit OBD2, sondern mit einem anderen – nicht genormten – System ausgerüstet wurde.
Bei amerikanischen Fahrzeugen kann ein Blick in den Motorraum jedoch trotzdem hilfreich sein, da dort ein Schild oder Aufkleber mit dem Hinweis „OBD II compliant“ vorhanden ist, wenn das Auto über dieses System verfügt.
Ein weiterer Hinweis auf das Vorhandensein eines OBD2-Geräts ist bei europäischen Fahrzeugen die Motorkontrollleuchte, welche im Falle eines durch das OBD2-System gemeldeten Fehlers aufleuchtet. Die Leuchte befindet sich neben anderen Warnsignalen auf dem Armaturenbrett hinter dem Lenkrad und zeigt einen stilisierten Motor. Jedoch ist auch die bloße Existenz einer Motorkontrollleuchte noch kein eindeutiges Zeichen für OBD2, da auch für andere Systeme teilweise Kontrollleuchten eingebaut wurden.
Natürlich kann auch ein Blick in den Fahrzeugschein eures Autos die Frage nach OBD 2 beantworten, aber auch hier gibt es keine Garantie auf Eindeutigkeit. Ist aber im Fahrzeugschein bei Benzinern die Schadstoffklasse Euro 3 oder höher eingetragen, könnt ihr davon ausgehen, dass euer Fahrzeug OBD2 besitzt. Für Dieselfahrzeuge gilt dies aber erst ab einer Erstzulassung nach dem 01.01.2004. Bei älteren Fahrzeugen findet ihr weiter im Feld für den Motor (Feld 5) die Wortkombination „OTTO/OBD“ bzw. „DIESEL/OBD“, wenn ein OBD2-System vorhanden ist. In neuen Fahrzeugpapieren ist dieser Hinweis leider nicht mehr vorhanden. Auskunft kann dann aber die Emissionsschlüsselnummer geben, welche sich in den aktuell geläufigen Fahrzeugpapieren (Zulassungsbescheinigung Teil II) im Feld 14.1 befindet. Hier müsst ihr nur auf die letzten beiden Ziffern achten. Sollten diese aus einer der folgenden Zahlenkombination bestehen, verfügt das Fahrzeug über OBD2: 44, 45, 46, 53, 54, 55, 62, 63 oder 64.
Solltet ihr jedoch auch nach Überprüfen aller möglichen Hinweise noch nicht vollkommen sicher sein, steht euch selbstverständlich immer der Weg in eine Fachwerkstatt offen, die mittels eines entsprechenden Lesegerätes definitiv klarstellen kann, ob das Fahrzeug OBD2-kompatibel ist oder nicht.
Aber welche Vorteile hat überhaupt ein OBD2-System?
Um die steigende Luftverschmutzung in den Großstädten der USA, die auf den immer größeren Fahrzeugverkehr zurückzuführen war, zu reduzieren, wurden dort bereits ab dem Jahr 1988 Emissionsgrenzwerte für Benzin-Fahrzeuge sowie die Forderung zur Selbstüberwachung dieser Werte eingeführt. Mithilfe eines integrierten Diagnosesystems sollte diese Überwachung erreicht werden. Das OBD2-System leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
Neben diesem Grundgedanken kamen bald auch weitere, nicht nur abgasrelevante Parameter hinzu, die ebenfalls über ein solches System überwacht werden können. Dazu zählen unter anderem das Gurtsystem und die Airbags. Es ist allerdings nicht grundsätzlich festgelegt, welche Parameter zusätzlich durch das OBD2-System geprüft werden, sodass sich diese von Hersteller zu Hersteller unterscheiden können.
Fakt ist aber, dass mithilfe eines dauerhaft arbeitenden Diagnosesystems Motorschäden effektiv verhindert werden können, da bei Erkennen eines entsprechenden Fehlers direkt ein Motorschonendes Notprogramm gestartet wird. Zudem werdet ihr als Fahrer durch die Motorkontrollleuchte unmittelbar über den Fehler informiert und könnt daher schnell reagieren, bevor es zu gravierenden Folgeschäden kommt. Hohe Reparaturkosten können dadurch im besten Fall vermieden werden, was natürlich im Interesse eines jeden Autobesitzers liegt.
Zusätzlich kann die Diagnose auch zur Vereinfachung der regelmäßigen Wartung dienen, da die Suche nach möglichen fehlerhaften Bauteilen deutlich erleichtert wird. Dies spart ebenfalls Geld.
Zusammengefasst übernimmt das On-Board-Diagnose-System folgende Aufgaben:
– Kontinuierliche Überwachung aller abgasrelevanten Komponenten (inkl. Melden und
Speichern wesentlicher Emissionserhöhungen)
– Schutz weiterer Komponenten des Fahrzeugs
– Speichern der Daten bei vorhandenen Fehlern
– Möglichkeit zum Auslesen der gespeicherten Daten über eine genormte Schnittstelle
– Information des Fahrers über auftretende Fehlfunktionen durch Aktivierung der
Motorkontrollleuchte
Gibt es auch eine erste Version zu diesem System?
Jetzt sprechen wir die ganze Zeit von OBD2, aber wo es eine zweite Version gibt, muss doch auch eine erste vorhanden sein, oder?
Zwar gibt es nicht DAS spezielle OBD1-System, wie man zunächst vermuten könnte, aber nach der Einführung des genormten OBD2-Systems wurde rückblickend die gesamte vorausgehende Entwicklungsphase derartiger Geräte als OBD1 bezeichnet. Unter diesem Namen finden sich also alle Systeme und Bauteile wieder, die vor den oben genannten Stichtagen anstelle von OBD2 in den Fahrzeugen verbaut wurden. Diese sind individuell auf die Hersteller oder teilweise sogar auf einzelne Fahrzeugtypen abgestimmt und können daher nicht einheitlich ausgelesen werden.
Wenn ihr nun also ein Fahrzeug aus etwas älteren Semestern gekauft habt, welches noch ein System aus der OBD1-Phase besitzt, kann dies zwar nicht über ein genormtes Auslesegerät angesteuert werden, zeichnet aber trotzdem eventuell auftretende Fehler und Mängel eures Autos auf. Das bedeutet für euch, dass ihr für das Auslesen der gespeicherten Daten nicht jede beliebige, sondern eine herstellerspezifische Werkstatt aufsuchen und dort um Hilfe bitten müsst.
Wann können wir mit OBD3 rechnen?
Die Frage nach der Weiterentwicklung des OBD2 zum OBD3 konnten wir leider nicht abschließend beantworten. Zu viele Gerüchte ranken sich um das Nachfolgesystem.
So heißt es, dass in den USA bereits eine entsprechende Schnittstelle entwickelt wird, die bahnbrechende Neuerungen mit sich bringen dürfte.
OBD3 gibt sich nämlich nicht mit dem bloßen Überwachen der Komponenten und der Information des Fahrers zufrieden, sondern sendet bei auftretenden Fehlfunktionen direkt und unaufgefordert eine Meldung über Funk oder Satellit an die zuständigen Behörden. Der Fahrzeughalter wird anschließend von deren Seite aufgefordert, den Schaden innerhalb einer bestimmten Frist zu beseitigen, nach deren Ablauf ihm ein entsprechendes Bußgeld droht. Somit wäre eine gesonderte Überwachung der Fahrzeuge durch die Behörden nicht mehr erforderlich und die regelmäßigen Fahrzeug-Untersuchungen, wie beispielsweise die Abgasuntersuchung, könnten für Fahrzeuge mit OBD3 entfallen.
Klingt im Prinzip sehr plausibel, birgt aber dennoch momentan noch enorme sicherheitsrelevante Risiken. Auch technische und infrastrukturelle Probleme, wie z. B. in vielen Gebieten unzureichender Empfang, sowie die hohen Kosten sprechen derzeit gegen eine zeitnahe Einführung des OBD3-Systems. Sollte dann auch noch die Datenschutz-Debatte angefacht werden, ist es unsicher, ob das System überhaupt jemals eingesetzt werden kann.
Bestehen auch Nachteile durch ein vorhandenes OBD2-System?
Auch diese Frage wird durch Autobesitzer oder mögliche Autokäufer oft gestellt, da durchaus auch Kritik an den gängigen OBD2-Systemen besteht. So hört man zum Beispiel immer wieder davon, dass solche Geräte auch zur Manipulation an bestimmten Fahrzeug-Parametern verwendet werden können. Insbesondere die Tachomanipulation sowie eine unrechtmäßige Leistungssteigerung werden in diesem Zusammenhang oft genannt.
Fest steht, dass über eine vorhandene Schnittstelle prinzipiell nicht nur Daten ausgelesen, sondern auch bestimmte Parameter gesteuert bzw. Befehle an das Fahrzeug gesendet werden könnten, sodass die Möglichkeit einer Manipulation grundsätzlich besteht. Es ist beispielsweise denkbar, dass bei einigen Fahrzeugmodellen über die OBD2-Schnittstelle auch die elektronische Wegfahrsperre angesteuert und umgangen werden könnte, sodass eine unrechtmäßige Bewegung des Fahrzeugs möglich werden würde.
Eindeutige Belege für die Kritik der Verbraucherschützer, dass insbesondere bei älteren Fahrzeugen auch der Stand des Kilometerzählers über die OBD2-Schnittstelle manipuliert werden könne, konnten wir allerdings nicht finden, sodass dieser Punkt hier leider nicht abschließend geklärt werden kann.